
ETSV 09 Landshut – Herren I 35:31
Im fünften Saisonspiel haben es die Herren I der Handball-Füchse Scheyern verpasst, den dritten Saisonsieg einzufahren. Beim ETSV 09 Landshut unterlag das Team der HFS-Trainer Sebastian Samberger und Verena Kirste mit 31:35 (16:17) und reiht sich damit im Tabellenmittelfeld der Bezirksliga West ein.
Die sehr junge Mannschaft des ETSV ist zwar Mit-Absteiger aus der Bezirksoberliga, hat mit dem Team der vergangenen Saison aber wenig gemein. Es handelt sich vielmehr um ein Zweitteam der Regionalliga-Mannschaft der TG Landshut. Die ETSV-Spieler überzeugten gegen Scheyern von Beginn an mit einem schnellen und technisch versierten Handball, schnell gerieten die Füchse mit 1:3 in Rückstand und taten sich vor allem in der Anfangsphase schwer, im Angriff regelmäßig klare Chancen herauszuspielen. In der Defensive verlor man zu viele Zweikämpfe. So konnten die Gastgeber den Vorsprung auf 9:4 (12. Minute) ausbauen.
Danach fingen sich die Füchse aber und spielten besser. In der Abwehr zeigte eine Umstellung des Trainerteams Wirkung, weswegen man kompakter agierte – und damit Torwart Felix Nappenbach half, der einige starke Paraden zeigte. Auch offensiv hatte man nun deutlich mehr Druck und konnte über einen 7:3-Lauf auf ein Tor herankommen (11:12, 22. Minute). Das Spiel war nun wieder offen, auf beiden Seiten hatten die Abwehrreihen Probleme mit individuell starken Rückraumspielern, kurz vor der Pause kam Scheyern sogar zum Ausgleich – mit einem wuchtigen Rückraumwurf kurz vor dem Halbzeitpfiff eroberte Landshut aber noch eine 17:16-Pausenführung.
Die zweite Halbzeit bleib ausgeglichen. Beide Teams wechselten sich mit dem Tore-Werfen ab. Zeitweise lagen die Füchse in Führung. Bei diesem engen Spiel blieb es auch trotz der Roten Karte für Christian Missy wegen der dritten Zeitstrafe. Dass im Spielbericht eine direkte Rote Karte vermerkt ist, sollte nicht der letzte Fehler des Kampfgerichts (bestehend aus zwei Landshutern) bleiben. Scheyern blieb im Spiel, obwohl die Zeitstrafen vom Schiedsrichter sehr einseitig in Richtung der Füchse verteilt wurden. In der 51. Minute lagen die Füchse mit einem Tor in Rückstand, beide Teams hatten in einem intensiven Spiel bis dahin alles reingeworfen.
Dann kassierte HFS-Kreisläufer Janek Moll eine Zeitstrafe und es wurde skurril. Eine gute Minute später erhielt Landshut einen Siebenmeter. Der Schiedsrichter hielt die Zeit nicht an, das Kampfgericht auf der Hallenuhr aber schon. Pfiff für Siebenmeter, Tor, Pfiff zum Anwurf – aber das Kampfgericht ließ die Uhr nicht weiterlaufen. Das kann passieren, passiert jedem mal. Die Scheyerer machten das Kampfgericht auf diesen Lapsus aufmerksam, schließlich hatte man gerade in Unterzahl ein Interesse daran, dass die Spielzeit normal weiterläuft. Aber auch ganz grundsätzlich finden wir in Scheyern korrekt laufende Spielzeiten richtig und wichtig. Wenn dem Kampfgericht solch ein Fehler auffällt, ist der Gang der Dinge so: Timeout, der Schiedsrichter wird hinzugezogen und die falsche Zeit wird korrigiert. Das Landshuter Kampfgericht entschied sich für diesen Weg: Leugnen, unfreundlich Scheyerer Spieler und Trainer wegschicken, dann widersprüchliche Aussagen treffen (Sekretärin: „Lauf wieder rein“, Zeitnehmerin: „Dann ist es Wechselfehler“). Das Spiel wurde nie angehalten, der Schiedsrichter nie informiert. Aber dafür wurde Landshut ein Tor zugesprochen, bei dem der Ball rund einen Meter vor der Torlinie aufkam. Letztendlich spielten die Füchse 30 Sekunden zu viel in Unterzahl und verloren das Spiel am Ende mit 31:35.
Im Nachgang beharrten Kampfgericht und Schiedsrichter darauf, wirklich alles korrekt gemacht zu haben, was nüchtern betrachtet der absolute Voll-Wahnsinn ist. Super schade. Die Landshuter Spieler: echt korrekte Dudes, gute Handballer, vielleicht irgendwann Drittliga-Spieler bei der TG. Es war ein intensives, nie unfaires Spiel, das einen fairen Ausgang verdient gehabt hätte. Aber das Kampfgericht an sich und die Kommunikation mit dem Schiedsrichter verdient das Prädikat schlechtestes Kampfgericht seit immer.
Kader: Felix Nappenbach, Cedric Linß, Lukas Hage (2), Emmeran Winter (8), Jan Schieschang, Valentin Wang (1), Janek Moll, Max Woldrich (3), Florian Hagl, Christian Missy (1), Patrick Heimbach (8), Eric Wang, Dennis Wang (6), Lukas Wilke (2)
Trainer: Sebastian Samberger, Verena Kirste
Christian Missy
HFS-Media-Team