24. Fuchs-Cup – Damen
Der letzte Fuchs-Cup der Scheyerer Damen wurde am 1. September 2019 ausgespielt. Damals gewann der SVG Burgkirchen den begehrten Wanderpokal. Für zwei Jahre blieb die Trophäe nun in den Schränken der SVG stehen. Denn die aufkommende Corona-Krise machte eine Neuausrichtung des Turnieres undenkbar. Zwar fanden nach dem ersten Restart 2020 die Planungen statt, aufgrund des zweiten Lockdowns mussten diese aber abgebrochen werden. In diesem Jahr war die Lage ähnlich der im Vorjahr. Wieder ging man in die umfangreichen Planungen und musste um die Ausrichtung des Turnieres aufgrund der zuletzt steigenden Inzidenzen erneut bangen. Diesmal wurde der Aufwand aber belohnt. Unter Beachtung des Hygienekonzeptes der Füchse gab es Grünes Licht für das Turnier und am Samstag, den 4. September 2021, wurde der erste Fuchs-Cup seit Aufkommen der Pandemie ausgetragen. So durfte man Samstagfrüh acht Mannschaften in der Realschulturnhalle Pfaffenhofen begrüßen: Die Gastgeber aus Scheyern, sowie den PSV München II, den SC Eching, den TSV München-Ost III, den TSV Rottenburg, den Ligakonkurrenten SVA Palzing, den MTSV Schwabing und den TSV Indersdorf. Burgkirchen konnte nicht teilnehmen, wodurch von Beginn an feststand, dass der Fuchs-Cup in diesem Jahr an eine neue Mannschaft gehen würde.
In Zeiten der Pandemie ein Turnier mit bis zu einhundert Teilnehmern auszurichten ist für einen Amateurverein der untersten Spielklasse keine Selbstverständlichkeit. Aus diesem Grund soll in diesem Bericht zuerst ein großer Dank an alle Personen gerichtet werden, die den Fuchs-Cup 2021 ermöglicht haben. An erster Stelle richtet sich dieser an die Abteilungsleitung der Handball-Füchse Scheyern um Robert Hofmann, Christian Missy, Hermann Handwerker, Patrick Heimbach und Karolin Kollmar, die die Ausrichtung des Turnieres überhaupt erst in die Wege geleitet haben. Zudem an alle Helfer vor, während und nach dem Turnier, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Außerdem an alle Teilnehmer des Fuchs-Cups, die sich allesamt hinsichtlich einiger spontaner Änderungen während des Tages sehr kooperativ zeigten und sich vorbildlich an das Hygienekonzept hielten.
Rein in das Turnier – die Füchse boten einen relativ kleinen, zehnköpfigen Kader auf. Dabei stieß Außenspielerin Verena Richter erst am Nachmittag hinzu. Verzichten musste man auf die kurzfristig erkrankte Kreisläuferin Verena Selmayer. Außerdem fehlten mit den Außen Kathrin Fink, Lisa Kreutmair, Laura Seubert und Isabel Hanczvikli und den Rückraumspielerinnen Elena Schenkel und Alena Seubert eine Reihe an Spielerinnen und Stützen der Mannschaft. Freuen durfte man sich hingegen über die Turnierdebüts von Kreisläuferin Paula Münzhuber, die bereits seit längerer Zeit mit den Füchsen trainiert und die bisherigen Testspiele absolviert hat, sowie Angelina von Hönning, die erst seit Kurzem bei der Mannschaft dabei ist und erstmals das HFS-Trikot überstreifen durfte. Gespielt wurde eine Gruppenphase, in welcher die beiden Letztplatzierten in ein kleines Halbfinale und die beiden Erstplatzierten in ein großes Halbfinale einzogen. Diese Spiele dauerten jeweils 16 Minuten. In der Folge wurden bei etwas längerer Spielzeit die Platzierungsspiele ausgespielt.
Im ersten Gruppenspiel hieß der Gegner der Füchse PSV München II. Mit dem Bezirksligisten erwartete die Füchse gleich einmal ein echter Härtetest. Die Scheyerer machten kein schlechtes Spiel, standen in der Defensive relativ stabil und konnten einige Ballgewinne forcieren. Allerdings verschob man im Abwehrverbund noch etwas zu langsam. Probleme hatte man zunächst allerdings noch in der Offensive. So spielte man zwar konsequent die im Training einstudierten Auslösehandlungen aus, suchte aber zu wenig die Lücken und den Zug zum Tor und trat insgesamt sehr zaghaft auf. Im Gegenstoßspiel fehlte im ersten Spiel noch das Tempo. Am Ende musste man sich mit 5:8 geschlagen geben.
Im zweiten Spiel traf man auf den SC Eching und testete ein offensiveres Abwehrspiel. Grundsätzlich spielte man im System sehr sauber, doch Eching fand sehr gute Lösungsansätze und forderte die Konzentration der Scheyerer Spielerinnen. Da die Gegnerinnen diese guten Ansätze aber zu inkonsequent ausspielten, entwickelte sich mehr ein hektisches und unübersichtliches Spiel, was den Scheyerern in der Defensive eher in die Karten spielte. Im Angriff hingegen gelang es den Füchsen, eine Schippe draufzulegen und druckvoller aufzutreten. Insbesondere die Gegenstöße spielte man schneller und konsequenter aus. Bei einem dieser Gegenstöße kam es jedoch zu einer unschönen Szene. Rückraumspielerin Theresa Reil stieß frei am Sechser unglücklich mit der Echinger-Keeperin zusammen und verletzte sich am Knie. Der restliche Turniertag war für Theresa damit gelaufen. Während des Zusammenstoßes traf sie allerdings noch und führte die Mannschaft damit zum knappen 4:3 Sieg.
Mit diesem Sieg war klar, dass es gegen den TSV München-Ost ein Entscheidungsspiel um den Einzug in das große oder das kleine Halbfinale geben würde. Aufgrund der Verletzung war aber auch klar, dass die Außenspielerinnen Angelina und Karin aufgrund fehlender Wechseloptionen im Rückraum aushelfen mussten. Es sollte der stärkste Auftritt der Füchse an diesem Turniertag werden. Von Beginn an verschob man konsequent im Abwehrverbund und machte die Räume zu. München-Ost hatte große Probleme zum Durchbruch zu kommen und konnte häufig zu Würfen aus schwierigen Positionen gezwungen werden. Im Angriff spielten die Füchse nun druckvoller, jede Spielerin trat selbstbewusster auf und man kam häufig zum freien Durchbruch. Auch die Kreisspielerinnen wurden besser eingebunden und konnten immer wieder gut in Szene gesetzt werden. Aufgrund einer schwachen Chancenverwertung und einiger technischer Fehler konnte man sich dennoch nicht klar absetzen. Am Ende verwaltete man den kleinen Vorsprung aber durch eine kämpferisch starke Leistung. Die Füchse wollten den Einzug ins große Halbfinale in diesem Spiel einfach mehr und machten diesen am Ende mit einem 6:4-Erfolg perfekt.
Im Halbfinale traf man dann auf den SVA Palzing. Eine interessante Begegnung, da es sich beim SV in der kommenden Saison um einen Ligakonkurrenten handelt. In diesem Spiel konnte man aber leider nicht mehr an die starke Leistung des Spiels zuvor anschließen. Palzing trat in dieser Partie stärker auf und überspielte die Scheyerer Deckung immer wieder über gute Eins-gegen-Eins-Duelle sowie intelligente Außen- und Kreisanspiele. Die Scheyerer Defensive agierte hier im Pulk etwas zu langsam und zu passiv, um den Palzinger Schwung zu unterbinden. Zwar probierte man teilweise eine offensive Abwehrvariante aus, wobei aber die genaue Abstimmung fehlte und sich so immer wieder deutliche Lücken auftaten. Im Angriff hingegen spielten die Füchse weiterhin sehr passabel gegen einen starken Palzinger Abwehrverbund und fanden mehrere Lösungen. Gerade gegen Ende der Partie ließ aber auch hier die Konzentration nach, viele technische Fehler schlichen sich ein und der SV überlief die Füchse schonungslos mit Gegenstößen. Schlussendlich setzte es eine deutliche und verdiente 10:5-Niederlage.
So scheiterte man also klar am Finaleinzug. In der letzten Partie, dem Spiel um Platz drei, traf man daraufhin auf den MTSV Schwabing. Devise war hier, viel auszuprobieren und die korrekte Ausführung der taktischen Neuerungen über das Spielergebnis zu setzen. So testete man eine neue Abwehrform und konzentrierte sich auf eine neue Spielkonzeption im Gegenstoßverhalten. Im ersten Durchgang hatte man hierbei noch große Probleme. Vor allem im Angriffsspiel schaffte man es zu keinem Zeitpunkt, die Vorgaben umzusetzen. In der Defensive nahm man die neuen Laufwege zwar an, führte diese aber meist zu zaghaft und unentschlossen aus. Insgesamt merkte man beiden Mannschaften aber auch an, dass ein langes Turnier in den Knochen der Spielerinnen steckte und die Luft größtenteils raus war. Auf beiden Seiten nahm man sich immer wieder ungefährliche Würfe und Durchbrüche fanden kaum statt. So trennte man sich nach einer relativ torarmen ersten Hälfte mit 3:1 für Schwabing. Im zweiten Durchgang gelang es den Füchsen dann aber, ein anderes Gesicht zu zeigen. Die Vorgaben in der Abwehr konnte man um Welten besser umsetzen und generierte daraus einige Ballgewinne, die durch schnelles Spiel in Tore umgemünzt wurden. Für die Angriffskonzeption hatte man nun einen besseren Blick. Jedoch fanden die Schwabinger eine gute Lösung und konnten die vorgegebene Spielweise der Füchse unterbinden. Trotz dessen spielten die Scheyerer ihr Tempo gut aus und kamen immer wieder zu einfachen Toren aus Sechs Metern. Nach dem zweiten Durchgang gelang es den Schwarz-Gelben, das Spiel auf den Kopf zu stellen. Am Ende gewann man mit 6:4 und sicherte einen überragenden dritten Platz.
Im darauffolgenden Finale setzte sich der SVA Palzing deutlich gegen den PSV München II durch und stand somit am Ende eines langen Turniertages als Sieger fest. Herzlichen Glückwunsch an die Damen aus Palzing, die den Pokal nach zahlreichen eindrucksvollen Auftritten an diesem Tag verdient mit nach Hause nehmen durften. Aus Scheyerer Sicht kann man mit dem Turnier absolut zufrieden sein. Einerseits fuhr man mit Platz drei die beste Platzierung der Damen bei einem Fuchs-Cup seit Bestehen der Mannschaft ein und kassierte die einzigen Niederlagen nur gegen die höher Platzierten aus München und Palzing. Andererseits konnte man einiges ausprobieren, spielte sich in neuer Besetzung gut ein und zog trotz kleinem Kader über das gesamte Turnier hinweg kämpferisch durch. Dennoch muss man auf das Turnier neben dem lachenden Auge aufgrund Theresas Verletzung auch mit einem weinenden zurückblicken. Der Pokal der besten Spielerin ging an den TSV München-Ost. Einen perfekten Einstand lieferte hier auf Seiten der Füchse Angelina, die sich nach Bewertung aller Trainer auf dem dritten Platz wiederfand. Einen besonders starken Auftritt legte Scheyerns Keeperin Karolin Kollmar hin. Am Ende gewann sie den Pokal zur besten Torhüterin des Turniers. Props gehen raus Karo, die Füchse sind stolz auf dich.
Fazit des Fuchs-Cups: Ein durchaus gelungener Turniertag und auch eine gute erste Erprobung der Umsetzung des Hygienekonzeptes. Überschattet wurde das Turnier aber leider von zahlreichen Verletzungen. Denn nicht nur Theresa verletzte sich an diesem Tag, sondern auch mehrere Spielerinnen aus anderen Mannschaften. Wir wünschen an dieser Stelle allen Verletzten eine gute und möglichst schnelle Genesung. Am Ende des Tages überwiegt aber das positive. Nach so langer Handballpause konnte man als kleiner Verein ein großes Turnier ausrichten und erhielt von viele Mannschaften ein positives Feedback. Das war von der gesamten Abteilung ein starker Auftritt. Wir hoffen, den Fuchs-Cup auch im kommenden Jahr wieder ausrichten zu dürfen und dabei auch möglichst viele Gesichter aus diesem Jahr wiederzusehen.
Kader: Angelina von Hönning, Carina Heimbach, Karin Förster, Karolin Kollmar, Lena Franz, Liese Landskron, Paula Münzhuber, Tanja Ruscitti, Theresa Reil, Verena Richter
Emmeran Winter
Trainer Damen