27. Fuchs-Cup – weibliche B

Wer hätte das gedacht: Überraschend hat sich die weibliche B-Jugend der Handball-Füchse Scheyern beim heimischen Fuchs-Cup zum Sieger gekrönt. Trotz Austragung in der kleineren Mittelschulturnhalle in Scheyern brachten die konterstarken Füchse ihr Spiel eindrucksvoll aufs Parkett, wodurch der perfekte Vorbereitungsauftakt gelang.

Eigentlich gibt es für den Anhang der Scheyerer Füchse nur einen Tempel: Die Realschulturnhalle Pfaffenhofen. Da die Halle, in der die Füchse normalerweise ihre Heimspiele austragen aber seit dem Hochwasser gesperrt ist, musste eine andere Lösung gefunden werden. Letztendlich fiel die Entscheidung, den Fuchs-Cup in der Trainingshalle in Scheyern auszutragen, die in der Länge nicht den üblichen Maßen eines Handballfeldes entspricht, da sie zu kurz ist. In kleiner, aber feiner Runde fanden sich die Kontrahenten dort ein. Neben dem ASV Dachau war auch der Lokalrivale aus Pfaffenhofen zu Gast, auf den man auch in der Liga treffen wird. Gespielt wurde in einer Hin- und Rückrunde im Modus Jeder-gegen-Jeden, woraus eine Gesamttabelle ermittelt wurde. Besonders erfreulich war aus Füchse-Sicht, dass sich Theresa Eichhorn das HFS-Trikot überstreifte. Seit Ende letzter Saison trainiert sie bereits bei der Mannschaft mit und feierte beim Fuchs-Cup ihren ersten Einsatz.

Die weibliche B der Scheyerer Füchse gewinnt den Fuchs-Cup

Dass es am Ende mit dem Titel klappt könnte, das schrieb wohl jeder nach dem Auftaktspiel ab. Mit 6:14 unterlagen die Scheyerer klar dem ASV. Neue Jugend, neues Niveau, das wurde der Mannschaft in dieser Partie klar aufgezeigt. Körperlich geht es in der B-Jugend nochmal etwas anders zu als in der C-Jugend und das bekam der physisch unterlegene HFS-Kader, der etwa zur Hälfte aus C-Jugend-Spielerinnen besteht, deutlich zu spüren. Vor allem im Angriff tat man sich gegen die defensive Dachauer Abwehr unglaublich schwer, die richtigen Lösungen und den nötigen Schwung zu finden. Defensiv arbeiteten die Füchse aber konzentriert und nebst einer am ganzen Turniertag überragenden Torhüterin Melissa Greth gelang es oftmals, durch cleveres Stellungsspiel die körperlichen Defizite zu kompensieren.

Gleich im Anschluss traf man auf den MTV und die kalte Dusche gegen Dachau zeigte Wirkung. Die Füchse gingen vorne viel energischer in die Lücken und hinten fand man von Spiel zu Spiel zu mehr Kompaktheit. Immer wieder gelangen den Füchsen hinten Ballgewinne, die man vorne souverän in Kontertore ummünzte – trotz der kleinen Halle. Von einem direkt verwandelten Freiwurf der Pfaffenhofenerinnen kurz vor der Pause blieben die Füchse unbeeindruckt. Über die gesamte zweite Hälfte blieben die Spielerinnen konzentriert und verdienten sich durch großen Kampf am Ende einen knappen 12:10-Sieg.

Die weibliche B der Scheyerer Füchse gewinnt den Fuchs-Cup

Kaum war das Spiel gewonnen, da war es schon wieder da: dieses absolute Selbstvertrauen, dieser Siegeswille, diese Leidenschaft, was die Füchse vergangene Saison zur Meisterschaft geführt hatten. Dass das Hinspiel gegen Dachau 6:14 verloren wurde, war komplett aus den Köpfen verschwunden. Schon in der Kabine waren die Spielerinnen voll vom möglichen Sieg überzeugt und diese Stimmung brachte die Mannschaft dann auch aufs Spielfeld. Dynamisch und motiviert gingen die Scheyerer ins Spiel, wohingegen den Dachauerinnen nach dem anstrengenden Spiel zuvor gegen Pfaffenhofen etwas Schläfrigkeit und Unkonzentriertheit anzumerken war. Das nutzten die Füchse gnadenlos aus. Vor allem über einfache Zweikämpfe wurden große Lücken im Defensivverbund des ASV genutzt und auch das Konterspiel lief weiter blendend. Zu keinem Zeitpunkt fand Dachau richtig ins Spiel und am Ende stand ein klarer 22:17-Erfolg für die Füchse.

Durch den Sieg hatten die Füchse plötzlich alles in der eigenen Hand. Ein Sieg gegen Pfaffenhofen und der Turniersieg wäre der Mannschaft nicht mehr zu nehmen. Furios starteten die Füchse ins Spiel, dann kam der MTV aber wieder zurück und in der Folge entwickelte sich wie schon im Hinspiel ein umkämpftes Derby, in dem die Füchse immer einen kleinen Schritt voraus waren. Über die gesamte Partie konnte eine knappe Führung gehalten werden und am Ende war den Scheyerern dann tatsächlich der Turniersieg nicht mehr zu nehmen.

Die weibliche B der Scheyerer Füchse gewinnt den Fuchs-Cup

Im letzten Spiel ging es dementsprechend nur noch um den zweiten Platz. Diesen sicherten sich die Gäste aus Dachau, während Pfaffenhofen den dritten Platz belegte. Es war ein historischer Moment, als der Pokal an Kapitänin Sonja Rauch überreicht wurde. Gemeinsam mit Julia Felbermeir und Melissa Greth ist sie seit Mannschaftsgründung mit dabei und hat schon viele Fuchs-Cups absolviert. Den Titel hat die Mannschaft zuvor aber noch nie gewonnen. Dementsprechend groß war dann auch der Jubel. Ausgelassen feierte die Mannschaft den Turniersieg noch gemeinsam mit einigen anderen Füchsen, die in der Halle als Helfer oder Unterstützer waren.

Am Ende war das Turnier ein voller Erfolg. Dass es besonders im Angriff gegen die defensive Abwehr in der B-Jugend schwierig wird, war abzusehen. Dass man sich so schnell dran gewöhnt und richtige Lösungen umsetzt, allerdings nicht. Auch in der Abwehr steigerte sich die Mannschaft und setzte das neu einstudierte Abwehrsystem unter Wettbewerbsbedingungen sehr gut um. Die Mannschaft schwimmt also weiter auf der Erfolgswelle. Nach der Meisterschaft hat es jetzt auch mit dem Pokal-Traum geklappt. Wichtig ist, fokussiert zu bleiben, nicht abzuheben und auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Dann ist auch der anstehenden schwierigen Saison durchaus einiges möglich.  

Kader: Alena Kraus, Anna-Karina Maurer, Emelie Wärmann, Josefina Neubauer, Julia Felbermair, Melissa Greth, Selina Schreyer, Sonja Rauch, Sophia Wärmann, Theresa Eichhorn, Helena Hettenkofer

Trainer: Emmeran Winter, Felix Nappenbach

Emmeran Winter

HFS-Media-Team