Die weibliche A der Handball-Füchse im Heimspiel gegen Pfaffenhofen

Abschlussbericht Saison 2022/2023 der weiblichen A-Jugend

Die weibliche A-Jugend um das Trainerteam Tobias Falk/Florian Hagl macht es den Herren I nach und schreibt in der Saison 2022/23 ebenfalls eine Geschichte, mit der so zu Saisonbeginn niemand rechnen konnte: eine verlustpunktfreie Hin- und Rückrunde, trotz des kleinen Kaders der immer wieder von Verletzungen geplagt war und auch aus Spielerinnen bestand, die gerade erst mit dem Handball angefangen hatten.

Dabei startete die Saisonvorbereitung erstmal mit einer ordentlichen Klatsche. Am 8. Mai 2022 ging es nach Gilching in die eher ungewollte Landesligaqualifikation. Auf dem Plan stand eigentlich mit einem vollen Kader nach Gilching zu fahren und Erfahrungen auf einem höheren Niveau zu sammeln, kurz vor knapp mussten die Jungfüchse dann aber einige Absagen verzeichnen und standen plötzlich zu siebt vor der Halle. In der Quali merkte man schnell, dass wir körperlich zwar absolut mithalten können, aber handballerisch einige Sachen noch deutlich ausbaufähig sind. Für diese Saison war damit auch das Spiel gegen den TSV Gilching (der in ihrer Saison selbst Meister in der Landesliga Süd werden würde) die größte Lehrstunde für die Füchse (7:30). Neben dem Gilching-Spiel fuhren die Füchse noch zwei weitere Niederlagen in der Qualifikation ein, bevor es wieder nach Hause ging, jedoch war die Stimmung am Ende des Tages trotz allem nicht zerstört. Jeder Spielerin war bereits im Voraus klar, dass wir hier hergefahren sind, um zu lernen und nach der Pause endlich wieder Handball zu spielen.

Die weibliche A der Handball-Füchse im Heimspiel gegen Schrobenhausen

Die weibliche A der Handball-Füchse im Heimspiel gegen Schrobenhausen

Für die Saison war nach dieser Qualifikation eines klar. Der Hauptfokus im Training wird in der gesamten Saison auf die spielerische Verbesserung gelegt. Kleingruppenübungen, Wurf- und Techniktraining waren über den gesamten Verlauf ein fester Bestandteil des Trainings, was sich Spiel für Spiel immer mehr auszahlte. Im ersten Spiel ging es gegen den TSV Karlsfeld in heimischer Halle ran. Mit einem Kader von acht Spielerinnen traf man auf den TSV, der selbst mit elf Akteuren antrat. Schnell setzte man sich leicht ab und war 15 Minuten vor Schluss sogar mit zehn Toren Vorsprung in Führung. Hier kam dann aber eine Schwäche der Füchse auf, die prägend für die gesamte Saison war. Klar, man gewann das Spiel, jedoch holten alle Teams in den letzten ungefähr zehn Spielminuten immer auf und man machte die Spiele unnötig spannend.

Das erste spielerische Highlight der Saison war wohl das Spiel gegen den MTV Pfaffenhofen. Ein bereits etabliertes Derbyspiel der Füchse, dass bis dato immer die Pfaffenhofener Mädels für sich entscheiden konnten. Am 12. Dezember 2022 sollte dieser Trend endlich gebrochen werden. Die üblichen Neun der Jungfüchse standen einem vollen Kader in auswärtiger Halle gegenüber. Früh konnten die Füchse klare Signale setzten und zwischenzeitlich auf 17:12 davonziehen. Jetzt schlichen sich aber wieder die vorher bereits erwähnten Fehler ein und so gelang es dem MTV, das Spiel zu drehen. Kurz vor Schluss stand es so 23:23. Letzte Saison hätte diese Mannschaft vermutlich nicht die Nerven behalten können, aber seit geraumer Zeit wuchs das Team immer und immer mehr zu einer soliden Einheit zusammen, die sich gegenseitig unterstützte und jede Spielerin für die andere kämpfte. So kam es, dass man einen Angriff der MTVler abwehrte und über einen konzentrieren Angriff Alicia am Kreis fand, die den Ball gekonnt am gegnerischen Torwart vorbei legte. Feuer, Emotion und Siegeswille sind alles Worte, die die Einstellung der Mannschaft an diesem Tage passend beschreiben und genau wegen jenes Feuers blieb die Abwehr auch im letzten Angriff der Gegner standhaft. Den letzten Kraftwurf aus der zweiten Reihe setzten die Pfaffenhofener am Tor der Füchse vorbei. Das Spiel gegen den sonst immer überlegenen MTV war entschieden und die Halle, wie auch Spieler und Trainer bebten vor Freude. Dank dieses Sieges ging man ohne Niederlage und mit ganz viel Euphorie in die Winterpause.

Die weibliche A der Handball-Füchse Scheyern gegen Schrobenhausen

Die weibliche A der Handball-Füchse Scheyern gegen Schrobenhausen

Das nächste Highlight entstand für die Jungfüchse eher notgedrungen und definitiv unerwünscht aus einem Nasenbruch Karins, welcher uns zwang gegen den SVA Palzing ohne unsere Toptorschützin anzutreten. Vor dem Spiel waren einige Spielerinnen laut eigener Aussage nervöser als gegen den MTV, da sich jede Spielerin selbst bei diesem Spiel beweisen musste, dass wir hier als Team auftreten und es keine One-Man-Show war.
Die Selbstzweifel waren groß, die Euphorie nach dem Spiel aber noch größer.
Es gelang uns nicht nur, das Spiel mit Ach und Krach für uns zu entscheiden; nein, vielmehr wusste jede Spielerin über Kampfgeist und das Überwinden der eigenen Schwächen (sei es der ein oder andere Durchbruch oder Rückraumwurf von Halb, der Zug zum Tor statt dem parallelen Bewegen auf Mitte oder mittels eines Schlagwurfs von außen) den Palzingern zu zeigen, dass die Füchse nicht mehr die gleiche Mannschaft wie letztes Jahr waren. Die individuelle Stärke blieb zwar erhalten, wurde jedoch um eine Vielfalt an erarbeiteten spielerischen Fähigkeiten erweitert und Mittels der wohl ligastärksten Abwehr perfekt ergänzt. Diese Kombination ermöglichte es uns, Palzing, trotz des geschwächten Kaders, mit 33:21 aus ihrer eigenen Halle zu schießen.

Spätestens dieses Spiel öffnete auch den letzten Spielerinnen die Augen, dass sich niemand mehr vor irgendeinem Gegner in der Liga verstecken muss. Jede hat an diesem Tag gezeigt, wie sehr man in Scheyern den Handball und dieses Team liebt, wie weit man spielerisch schon gekommen ist und was es heißt durch hartes Training zum Erfolg zu kommen. Zuletzt stand noch das alles entscheidende Rückspiel gegen den MTV Pfaffenhofen an. Diese hatten selbst jedes Spiel der Saison bis auf das Hinspiel gegen die Füchse für sich entscheiden können und lagen einen Tabellenplatz hinter uns. Es hieß also nochmal alles geben, denn nur ein Sieg würde uns reichen, um die Saison als Meister der BOL abschließen zu können.
Mit dem größten Kader der Saison (zehn Spielerinnen) ging es gegen den MTV in heimischer Halle. Allerdings war Karin Förster weiterhin durch ihre noch nicht vollständig verheilte Nase angeschlagen und stand so zu Beginn des Spiels nicht auf der Platte.
In der äußerst gut gefüllten Realschulhalle war jede Spielerin in beiden Teams absolut heiß auf das Spiel.

Die weibliche A der Handball-Füchse gewinnt gegen den MTV Pfaffenhofen

Die weibliche A der Handball-Füchse gewinnt gegen den MTV Pfaffenhofen

Zum ersten Mal in der gesamten Saison erwischten die Füchse keinen guten Start ins Spielgeschehen. Durch einige schnelle Durchbrüche der Gegnerinnen und verspielten Chancen unserer Truppe im Angriff stand es gleich zu Beginn 4:1 für die Mädels aus Pfaffenhofen. Um etwas mehr Ruhe ins Spielgeschehen zu bringen, brachte man nun doch Förster ins Spiel, was zwar eine größere Differenz im Ergebnis verhinderte, den Abstand aber auch nicht kleiner werden ließ. Nach einem Timeout in der 19. Minute (7:10), in dem vor allem unsere schwache Abwehr angesprochen und nochmal klargestellt wurde, dass noch absolut alles passieren kann, gingen die Füchse viel überzeugter zum Gegner und das Spiel schien sich zu drehen. Zur Halbzeit stand es 12:13, die Euphorie aber überwiegte auf der schwarz-gelben Seite. Eins war aber auch jetzt schon klar. Würden die Jungfüchse die gleichen Probleme eines Einbruchs in den letzten Minuten haben, wie in bisher allen Spielen, würden sie nicht mit einem Sieg vom Platz gehen können. Ein Sieg würde nur funktionieren, wenn jede über ihre eigenen Fähigkeiten hinauswachsen würde.

Nach der Halbzeit waren die Teams auf Augenhöhe. Jedoch mit den Füchsen an dem immer etwas längerem Hebel. Kurz vor Schluss dann die vorzeitige Entscheidung. Gerade noch im Angriff gewesen, fing eine Spielerin der MTVler den Ball raus und lief den freien Konter aufs Scheyerer Tor. Ist dieser Ball drin, ziehen die Blau-Gelben das erste Mal wieder auf ein Unentschieden an und würden den Füchsen viel Tempo aus den Flügeln nehmen. Spielerin läuft also an. Springt. Wirft. Parade! Mika blieb auch in dieser Situation cool und lenkt den Ball perfekt ins aus. Spätestens jetzt merkte jeder, dass die Füchse diesen Sieg mehr wollen. Dass sie dieses Spiel nicht mehr aus der Hand geben würden. Dass hier in der Halle Schwarz! Gelb! nach Abpfiff gerufen wird. Man merkte es jedem an. Den Spielern, den Zuschauern, aber auch den Trainern, wie sie bei der Situation euphorisch durch die Halle sprangen. So kam es dann auch. Mit wieder einem Tor machte diese besondere Mannschaft ihre Saison perfekt. Mit einem 28:27 wurden sie an diesem Abend die offiziellen Meister der ÜBOL Mitte. So verdient. So perfekt.

Die weibliche A der Handball-Füchse im Heimspiel gegen Pfaffenhofen

Die weibliche A der Handball-Füchse im Heimspiel gegen Pfaffenhofen

Und jetzt? Neben dem ein oder anderen Mannschaftsessen, der ein oder anderen Fuchsbaufeier oder dem Begutachten zukünftiger Spielstätten (HC Erlangen) ließen alle Spielerinnen diese einzigartige Saison nochmal richtig gut ausklingen. Mal sehen, was die Zukunft dieser Spielerinnen aus Scheyern noch so birgt. Potenzial ist auf jeden Fall genug in jeder einzelnen vorhanden. Zuletzt noch ein großes großes, großes Dankeschön an alle Unterstützer, ob es jetzt Fans sind, die uns zu jedem Auswärtsspiel begleitet haben, Trainerkollegen, die Spielerinnen mit Rat und Tat beiseite standen oder Eltern, die beim Fahren geholfen haben. Ohne euch wäre nichts hiervon möglich gewesen. Danke!

Kader weibliche A-Jugend Saison 2022/2023

#SpielerMannschaftPosition
1gerAnna Baranowski weibliche A Saison 2022/23Anna BaranowskiHF Scheyern – weibliche A-JugendKreisspieler, Torhüter
4gerCamilla Jorgel 2023/2024Camilla JorgelHF Scheyern – weibliche A-JugendLinksaußen, Rechtsaußen
5gerAlena Seubert 2023/24Alena SeubertHF Scheyern – DamenRückraum Links, Rückraum Mitte
5gerAlicia Ganz 2023/2024Alicia GanzHF Scheyern – weibliche A-JugendKreisspieler, Rückraum Rechts
6gerSusen Weinbauer 2023/2024Susen WeinbauerHF Scheyern – weibliche A-JugendRückraum Rechts
7gerAnna Seizmeier 2023/2024Anna SeizmeierHF Scheyern – weibliche A-JugendRückraum Links, Rückraum Mitte
9gerKarin Förster 2023/2024Karin FörsterHF Scheyern – weibliche A-JugendRückraum Links, Rückraum Mitte
11gerSarah Thurner 2023/2024Sarah ThurnerHF Scheyern – weibliche A-JugendLinksaußen, Rechtsaußen
13gerMika Schüler 2023/2024Mika SchülerHF Scheyern – weibliche A-JugendRechtsaußen, Torhüter
14gerKassandra Knieling weibliche A Saison 2022/23Kassandra KnielingHF Scheyern – weibliche A-JugendLinksaußen, Rechtsaußen
21itaMelissa Ruscitti 2023/2024Melissa RuscittiHF Scheyern – weibliche A-JugendRechtsaußen, Rückraum Rechts
22itaTanja Ruscitti 2023/24Tanja RuscittiHF Scheyern – DamenKreisspieler, Rückraum Rechts

Trainer: Tobias Falk, Florian Hagl

Tobias Falk

HFS-Media-Team