Damen I – MTV Pfaffenhofen 25:26

Dramatisches Ende im Derby gegen den MTV Pfaffenhofen. Am Ende fehlen den Scheyerer Füchsen wenige Sekunden für den Ausgleichstreffer. Das Saisonfinale der Scheyerer Damen ist furios. Im Kampf um den Klassenerhalt sind alle denkbaren Eventualitäten möglich. Nach dem Sieg gegen den SC Freising hat man sich eine gute Ausgangslage erarbeitet und der Klassenerhalt liegt immer noch in der eigenen Hand. Mit einem Sieg gegen den MTV Pfaffenhofen würde man seine Ausgangslage weiter verbessern, unabhängig von den Ergebnissen der Parallelspielen.

Die Tribüne der heimischen Realschulhalle war prall gefüllt. Aus beiden Lagern zog es eine Vielzahl von Fans zu diesem prestigeträchtigen Duell. Im Hinspiel hatten die Füchse mit 22:30 noch klar das nachsehen, aber in letzter Zeit fand man immer besser in Form, kam den Punkten immer näher und punktete letztlich eben erstmalig auch gegen einen Gegner der oberen Tabellenhälfte. Daher rechnete man sich in Scheyern durchaus gute Chancen für die nächsten wichtigen Punkte aus.

Nach Anpfiff des Spiels dauerte es ein wenig, bis das Spiel ins Rollen kam. Erst nach zweieinhalb Minuten zappelte das erste Mal das Tornetz. Die Füchse eröffneten die Partie mit ihrem Treffer, mussten aber postwendend den Ausgleichstreffer hinnehmen. Die Füchse hatten in den Anfangsminuten noch einige Schwierigkeiten gegen die robuste und eng stehende Pfaffenhofener Abwehr zu Durchbrüchen zu kommen. Folglich gingen die Gäste ab der siebten Spielminute in Führung. Nur magere vier Tore nach 15 Minuten waren für Füchse-Trainer Heimbach Anlass genug um die erste Team-Time-Out-Karte zu ziehen. Diese zeigte nicht sofort Wirkung. Die Gäste erhöhten ihren Vorsprung bis zur 17. Minute auf 9:5. Die Scheyerer stabilisierten sich fortan wieder und kamen nun auch häufiger zu klaren Torchancen. Bis zur Halbzeit konnte man den Rückstand wieder ein wenig verkürzen. In die Halbzeitpause ging es mit einem 10:13-Rückstand, glücklich aus Pfaffenhofener Sicht, denn der Treffer zum 11:13 wurde nicht gezählt, da die Sirene kurz zuvor ertönte.

Diesen elften Treffer konnten die Füchse in Halbzeit zwei aber zügig nachholen. Insgesamt präsentierten sich die Füchse nun deutlich souveräner als noch zuvor. In der Abwehr erarbeitete man sich viele Ballgewinne, die man nun auch besser im Tempospiel verwerten konnte. So dauerte es nicht lange, bis der Halbzeit-Rückstand komplett egalisiert war. Nach acht Minuten konnte Verena Kirste zum 14:14 ausgleichen. Die Füchse verpassten in dieser Phase aber leider die Chance selbst wieder die Führung zu übernehmen. Stattdessen kamen die Pfaffenhofener wieder zurück und stellten den alten Vorsprung wieder her (23:20 in Spielminute 50). Angetrieben von dem deutlich lauteren Scheyerer Anhang übernahmen die Füchse von Minute zu Minute mehr die spielerische Oberhand, was sich im Ergebnis zunächst nicht wiederspiegelte. In der Crunchtime setzten die Scheyerer Frauen dann aber nochmal voll auf Attacke. Die Abwehr wurde immer bissiger und bekam mehr und mehr Zugriff auf die gegnerischen Spielerinnen. Immer häufiger streuten sich Fehler im Angriff des MTV ein und die Füchse nutzten diese Geschenke um wieder den Anschluss zu finden. Die letzte Spielminute war angebrochen. Kathrin Fink verwandelte einen Strafwurf zum 25:26 Anschlusstreffer. In der Hoffnung auf einen letzten schnellen Ballgewinn verteidigten die Füchse per Manndeckung. Und siehe da, der Ball landet plötzlich in zwei Scheyerer Händen. Ein langer Pass nach vorne, eine klare Torchance 15 Sekunden vor Ende und dann ertönt die Sirene. Aufregung und Verwirrung. Was ist los? Schnell wird klar: Pfaffenhofen legte die Team-Time-Out-Karte. Scheinbar kurz bevor der Ballbesitz wechselte. Was allerdings offensichtlich ist: Das Signal ertönte ganz klar nach dem Ballbesitzwechsel. Der Schiedsrichter gab nach kurzen Diskussionen dem Team-Time-Out der Pfaffenhofener statt. Eine klare Fehlentscheidung, wie sich nach dem Spiel herausstellte. Nichtsdestotrotz wurde das Spiel mit Ballbesitz für Pfaffenhofen fortgesetzt. Die Uhr zeigte immer noch 15 Sekunden an. Kein Foul, auf Fehler hoffen und notfalls auf eine Wurffalle setzen. Das war der Scheyerer Matchplan für die letzten Sekunden. Und tatsächlich eroberten die Füchse nach wenigen Sekunden erneut den Ball. Doch leider knapp zu spät. Die verbleibenden fünf Sekunden reichten den Füchsen nicht aus, um in eine gute Wurfposition zu gelangen. Dramatik und Spannung bis zur letzten Sekunde, leider mit dem bitteren Ende für die Füchse. Endstand: 25:26.

Glücklicherweise verloren aber auch Metten und Altenerding in den Parallelspielen. Die Niederlage beeinflusst die Hoffnungen auf den Klassenerhalt daher kaum. Die Füchse haben es weiterhin in der eigenen Hand. Ein Sieg im letzten Spiel gegen Metten reicht aus, um eben jene und die SpVgg Altenerding auf den letzten Drücker nochmal zu überholen und damit auf den sicheren sechsten Tabellenplatz zur rutschen. Gespielt wird nächsten Samstag, den 12. April, um 14:30 Uhr zuhause in der Pfaffenhofener Realschulhalle. Das Saisonfinale könnte nicht spannender sein! Wir hoffen auf eine ähnlich starke Kulisse, die uns ein letztes Mal den Rücken stärkt, um gemeinsam den ersehnten und verdienten Klassenerhalt zu erkämpfen.

Kader: Kathrin Fink (6), Verena Kirste (5), Lieselotte Landskron (3), Theresa Reil (2), Magdalena Franz (2), Karin Förster (2), Carina Heimbach (2), Melissa Ruscitti (2), Anna Seizmeier (1), Angelina von Hoenning, Tanja Ruscitti, Alena Seubert, Mika Schüler, Karolin Kollmar

Trainer: Patrick Heimbach

Patrick Heimbach

HFS-Media-Team