Weibliche D – TSV Karlsfeld 9:21
Man kennt es: Der erste Schul- oder Arbeitstag, man ist etwas nervös und angespannt, zugleich neugierig und motiviert, was denn auf einen zukommt. Das Leben ist voller erster Male und die Einstellung ist so gut wie immer dieselbe. Auch für die weibliche D-Jugend der Scheyerer Füchse stand am vergangenen Sonntag eines dieser ersten Male an: Das erste richtige Punktspiel. Hatte man bis dahin in der E-Jugend noch bei Spielbetriebsturnieren um die goldene Ananas gespielt, sieht es in dieser Saison anders aus. In sechs Ligaspielen (Hin- und Rückrunde) spielen die Jungfüchse in der Bezirksliga nach klassischem Ligaprinzip. Nach der Winterpause werden die Karten dann wieder neu gemischt. In diese Saison gehen die Jungfüchse relativ demütig, da der Großteil der Mannschaft sich eigentlich noch im E-Jugend-Alter befindet und man wortwörtlich zu den „Kleineren“ in der Liga gehört.
Am Sonntag traf man auf den TSV Karlsfeld. Dabei handelte es sich um keinen unbekannten Gegner. In der Vorbereitung hatte man den TSV in einem Testspiel bereits als eine spielstarke Mannschaft auf körperlich gutem Niveau erlebt. Der 13:8-Endstand war damals ob des Spielverlaufes relativ schmeichelhaft.
Zum ersten Punktspiel und gleichzeitigem Saisonauftakt der Handball-Füchse Scheyern stand dem Trainergespann um Emmeran Winter am Sonntag ein breiter Kader von zehn Spielerinnen zur Verfügung. In der ersten Hälfte übernahm Anna im Tor, die zuletzt sogar als Torhüter für den Kader des Altbayern-Teams nominiert wurde (Herzlichen Glückwunsch Anna). In Durchgang zwei stand Sonja zwischen den Pfosten. Die Devise war, offensiv und druckvoll zu agieren. Die Gegnerinnen sollten bereits ab der Mittellinie angenommen werden und im Angriff galt es schnell zu spielen und sich ohne Ball über Körpertäuschungen abzusetzen.
Diese Vorgaben konnten in der Anfangsphase überhaupt nicht umgesetzt werden. So fehlte defensiv oftmals die Orientierung und der Blick zu Ball und Gegenspieler. Gegen körperlich überlegene Gegner konnte man sich in Zweikämpfen im eigenen Drittel nicht durchsetzen. Im Angriff fehlte es an Schnelligkeit und Spielwitz. Zahlreiche Bälle wurden durch unnötige Würfe aus dem Stand oder unkonzentrierte Abspielfehler hergeschenkt. So geriet man bis zur achten Minute mit 0:5 in Rückstand. Nach dem ersten Torerfolg gelang es den Füchsen schließlich besser, über schnelles Passspiel zu Chancen zu kommen. Insbesondere über gute Kreisanspiele kam man zu aussichtsreichen Gelegenheiten, die leider nicht genutzt werden konnten. Defensiv antizipierte man sehr viel besser die Passwege und setzte die ballbesitzenden Gegenspieler dadurch öfter unter Druck, wodurch einige Ballgewinne heraussprangen. Doch mit der Zeit ließ der Schwung im Angriffsspiel wieder nach und man verfiel in Einzelaktionen. Defensiv stand man nun besser, zeigte sich aber insgesamt noch nicht clever genug.
Im zweiten Durchgang zeigte sich zu Beginn ein ähnliches Bild wie in der ersten Hälfte. Einzelaktionen, Standhandball und ein unkonzentriertes Abwehrspiel führten zu mehreren Gegentoren. In Folge einer Auszeit kam man wieder besser in die Spuren und konnte sich wieder einige gute Aktionen herausspielen. Im Vergleich zum ersten Durchgang sah insbesondere das Abwehrspiel besser aus. Im Angriff kam man in Einzelduellen besser zurecht und konnte sich öfters durchsetzen, insgesamt fehlte es aber insbesondere noch an der Spielübersicht und dem Verständnis für freie Räume. Am Ende fuhr Karlsfeld einen verdienten 21:9-Erfolg ein.
Es gibt also noch viel zu tun. Die knappen Vorgaben wurden phasenweise gut, manchmal weniger gut bis gar nicht umgesetzt. Doch so ist das eben bei diesen ersten Malen, man ist nervös, man macht Fehler, doch man lernt auch enorm viel, um beim nächsten Mal abgeklärter und konsequenter aufzutreten. Das nächste Mal steigt bereits kommenden Sonntag am Heimspieltag der Handball-Füchse gegen die HSG Schwabhausen/Bergkirchen um 12 Uhr.Eines der großen Ziele diese Saison ist es, offensiven Handball zu spielen. Über Schwung, Dynamik und schnelles Passspiel zu Torerfolgen zu kommen. Körperliche Unterlegenheit durch spielerische Überlegenheit wettzumachen, bereits aus der Abwehr heraus anzugreifen und somit insgesamt den oft verbreiteten, gefährlichen Hang zum Standhandball von Anfang an zu vermeiden. Dieses Ziel gilt es sich über die Saison zu erarbeiten. Den nächsten Schritt gehen wir kommenden Sonntag.
Kader: Melissa Greth, Anna Baranowski, Jakira Drews, Sonja Rauch, Romina Neubauer, Josefina Neubauer, Theresa Wagenknecht, Melissa Ruscitti, Giulia Ruscitti, Alena Schmid
Trainer: Emmeran Winter, Tobias Falk, Eric Wang, Tanja Ruscitti
Emmeran Winter
HFS-Social-Media-Team