Abschlussbericht Saison 2019/2020 der weiblichen B-Jugend
Eine Saison geprägt von Höhen, Tiefen und der einen oder anderen Überraschung. Aber von Anfang an. Im Kinder- und Jugendbereich hat sich bei den Handball-Füchsen Scheyern in den vergangenen Jahren einiges getan. So wurde im Jahr 2018 erstmals nach einiger Zeit wieder eine weibliche C-Jugend unter der Betreuung von Annika Zach und Carina Heimbach gegründet. Diese war bunt gemischt aus Spielerinnen verschiedener Altersklassen mit Jahrgängen von 2007 bis 2004. Die meisten Spielerinnen gehörten zu den jüngeren Jahrgängen, sodass das Team eine der jüngsten Mannschaften der Liga war. In dieser Konstellation durften die Mädels ihre erste Saison (2018/2019) bestreiten, bis im Frühjahr 2019 entschieden werden musste, ob die Mannschaft als C-Jugend bestehen bleibt oder in die nächsthöhere Altersstufe (B-Jugend) aufrückt.
Diese Entscheidung bereitete den Verantwortlichen einige Zeit lang Kopfschmerzen. Würde man in der C-Jugend bleiben, hätte man jüngere Gegner und wäre vermutlich körperlich nicht mehr unterlegen. Andererseits würde dies bedeuten, dass unsere 2004er-Mädels (Tanja Ruscitti, Alena Seubert und Judy Churbaji) eine Saison lang pausieren müssten, da dieser Jahrgang altersbedingt in die B-Jugend aufrückte. Bereits B-Jugend zu spielen, mit einer Mannschaft, von welcher der Großteil zu dem jüngeren Jahrgang der C-Jugend gehörte, wirkte beinahe wie eine unlösbare Aufgabe. Zudem durften auch einige Spielerinnen in der B-Jugend altersmäßig nicht mehr mitspielen: Alena Schmidt, Melissa Ruscitti, Annabel Kraus, Theresa Wagenknecht und Anna Baranowski waren zu jung für diese Jugend und rutschen in die passende Altersklasse, die D-Jugend. Der Kader schrumpfte also deutlich von 14 auf neun Spielerinnen.
Der Kader zum Ende der C-Jugend: Tanja Ruscitti, Melissa Ruscitti, Alena Seubert, Karin Förster, Mika Schüler, Tereza Kohutova, Annabel Kraus, Anna Baranowski, Theresa Wagenknecht, Alena Schmidt, Alicia Ganz, Anna-Maria Reichhold, Judy Churbaji, Eva Trenchevski.
Nach langem Hin und Her, zahlreichen Gesprächen unter anderem mit den Mädels selbst, war die Entscheidung gefallen: Uns ist wichtiger, dass weiterhin ALLE Spielerinnen auf dem Feld stehen dürfen. Und wenn das bedeutet, dass wir stärkere Gegner und weniger Wechselmöglichkeiten haben, werden wir uns dafür umso mehr anstrengen und durchbeißen.
Der Kader zum Start in die B-Jugend-Saison: Tanja Ruscitti, Alena Seubert, Karin Förster, Mika Schüler, Tereza Kohutova, Alicia Ganz, Anna-Maria Reichhold, Judy Churbaji, Eva Trenchevski, Camilla Jorgel.
Der Start in die neue Saison verlief eher mäßig. Annika Zach konnte die Mannschaft aus beruflichen Gründen nicht weiter betreuen und unterstützte die Mannschaft nur noch bei ein paar Spielen zu Beginn der Saison. Die Auswärtsspiele fielen zudem terminlich sehr schlecht: Bei fast jedem Auswärtsspiel gab es Überschneidungen mit den Spielen der Betreuerin Carina Heimbach. So waren die Mädels häufig mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Aufgrund des ohnehin dünnen Kaders und Verletzungen von Tereza Kohutova und Tanja Ruscitti mussten die Mädels zudem häufig mit nur sieben oder gar sechs Spielerinnen antreten.
Schon im ersten Spiel traf man auf den späteren Tabellenführer TSV Aichach. Dementsprechend war in diesem Spiel wenig zu holen. Am Ende musste man sich deutlich mit 12:28 geschlagen geben. Eine bessere Leistung konnte man im darauffolgenden Heimspiel gegen den TSV Karlsfeld abrufen. Nach einer guten ersten Hälfte ging man mit 8:12 in die Halbzeitpause. Danach konnte man jedoch nicht mehr ganz an die vorherige Leistung anknüpfen und ließ die Gäste auf 17:25 davonziehen. Auch in den nächsten Spielen konnte man sich nicht durchsetzen. Mit 6:22 gegen Manching und 15:25 gegen Milbertshofen musste man sich deutlich geschlagen geben.
In der nächsten Partie wollte man beim MTV Ingolstadt die ersten Punkte nach Hause bringen. Gesagt, getan! Die Ingolstädter haben wir nahezu überrannt, wodurch wir uns unseren ersten und völlig verdienten Sieg der Saison holten! Die Freude über den deutlichen Erfolg von 19:9 war riesig. Auch im nächsten Heimspiel gegen den TSV Indersdorf wäre einiges drin gewesen. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen verloren wir zum Ende hin die Nerven und ließen uns in letzter Minute den Sieg nehmen (13:15). Darauf folgte ein herber Rückschlag. Wieder in Unterzahl (insgesamt zu sechst) fuhren die Mädels lediglich in Begleitung ihrer Eltern zum PSV München und mussten eine deutliche 4:16-Pleite hinnehmen. Mit einem vergleichsweise großen Kader von neun Spielerinnen machten wir uns auf den Weg nach Schrobenhausen. Zu diesem Zeitpunkt belegte der SSV Tabellenplatz zwei. Man rechnete sich somit nicht sonderlich viele Chancen aus. Doch wenn man überhaupt nicht damit rechnet, sorgt unsere B-Jugend für eine Überraschung! Über die gesamte Spielzeit hellwach und motiviert boten wir den Gastgebern ordentlich Paroli und gingen in der 46. Minute sogar mit 14:13 in Führung. Auf beiden Seiten wurde es hektisch – Schrobenhausen wollte keinesfalls gegen den wohl unterschätzten Underdog verlieren; und wir wollten für eine große Überraschung sorgen! Die Gastgeber waren aber doch etwas abgeklärter und drehten das Spiel in der 49. Minute auf 15:14. Die letzten Sekunden liefen. Während des gegnerischen Angriffs holten wir uns den Ball zurück und Karin lief los zum Tempogegenstoß. Daraufhin ein Foul … und Sieben-Meter für uns! Etwa drei Sekunden vor Schluss! Das war die Chance auf den Ausgleich. Und Alena bewies Nerven aus Stahl und verwandelte! In den letzten Sekunden holten wir uns das Unentschieden (15:15) und konnten unser Glück kaum fassen! Im letzten Spiel der Hinrunde stand uns noch ein harter Brocken bevor. Dem HG Ingolstadt waren wir deutlich unterlegen und verloren vor heimischem Publikum mit 6:34.
Zum Ende der Hinrunde hatte sich personell einiges getan. Wir durften uns über drei Neuzugänge freuen: Anna Seizmeier, Susen Weinbauer und Susanne Gürtner verstärkten unser Team! Allerdings hatte man auch zwei Abgänge zu verzeichnen: Judy Churbaji und Eva Trenchevski hängten ihre Handballschuhe an den Nagel.
Die Rückrunde begann und wir starteten mit einer Niederlage gegen den TSV Aichach (8:24). Doch dann kam die Wende. Gegen Karlsfeld, gegen welche wir uns in der Hinrunde noch geschlagen geben mussten, konnten wir uns dieses Mal durchsetzen und die Partie mit 19:15 für uns entscheiden. Auch gegen Manching konnten wir nun besser mithalten und verloren nicht mehr so deutlich (12:17). Mittlerweile hatte sich auch an der Betreuer-Situation etwas geändert. Thomas Schober stieg als Betreuer mit ein und unterstützte die Mannschaft tatkräftig.
In den nächsten beiden Spielen zeigten die Mädels noch mal deutlich, was sie draufhaben. In Milbertshofen waren wir dieses Mal die dominierende Mannschaft und blieben auch in den Schlussminuten cool. So holten wir uns einen verdienten 24:21-Sieg! Unerwarteter Weise tat man sich jedoch gegen den MTV Ingolstadt dieses Mal schwerer. Dennoch entscheiden wir das Spiel knapp mit 14:13 für uns. In der folgenden Partie gegen den TSV Indersdorf trat man jedoch wieder zu unkonzentriert auf. Zu viele Leichtsinnsfehler und verschusselte Bälle. Die Mädels schienen nicht bei der Sache. Dies blieb nicht ungestraft. Mit einer deutlichen 12:22-Niederlage traten wir den Heimweg an. Nach wie vor tat man sich gegen den PSV München schwer und musste sich mit 7:25 geschlagen geben.
Eigentlich standen noch Rückspiele gegen SSV Schrobenhausen und HG Ingolstadt bevor. Aufgrund der Corona-Pandemie entschied der BHV jedoch die Saison abzubrechen und ebenfalls das Training zu pausieren.
Wir schauen auf eine turbulente Saison zurück. Über die Zeit hat sich so viel getan. Beginnend mit deutlichen Niederlagen, Spielen in Unterzahl und nahezu auf sich alleine gestellt, ohne die gewohnte Betreuerin. In der Rückrunde war eine deutliche Steigerung zu erkennen. Wir trainierten fleißig und wurden endlich dafür belohnt, freuten uns über neue Spielerinnen und einen neuen Betreuer. Es war teilweise eine harte, aber auch lehrreiche Saison. Wenn wir weiterhin so viel an uns arbeiten und an uns glauben, werden wir möglicherweise im nächsten Jahr deutlich mehr Erfolge feiern können. Man sieht immer wieder wie viel Potential in jeder einzelnen Spielerin steckt. Wir freuen uns sehr darauf, dieses Potenzial in der nächsten Saison 2020/2021 wieder zu zeigen!
Vielen Dank an dieser Stelle an die große Unterstützung der anderen Betreuer, welche die Mädels aushilfsweise zu den Auswärtsspielen begleiteten, und an die Eltern der Mädels, die ebenfalls auf der Trainerbank aushalfen, wenn sich keiner der Betreuer finden ließ. VIELEN DANK!
Mit freundlichen Grüßen,
Carina Heimbach
Betreuerin weibliche B