Abschlussbericht Saison 2022/2023 der Damen
Die Saison 2022/23 wird wohl in die Historie der noch jungen Handball-Abteilung der Scheyerer Füchse eingehen, denn die Füchse konnten in einigen Belangen herausragende Leistungen und Erfolge verbuchen. Großen Anteil daran haben auch die Scheyerer Damen, die sich zum Fuchs-Cup-Sieger und vor allem auch zum Bezirksklassen-Meister krönten und damit den allerersten Meistertitel der Füchse im Erwachsenen-Bereich feierten.
Pünktlich zum 1. Juli 2022 begann die Saisonvorbereitung, die mit drei Trainingseinheiten (davon eine Athletikeinheit für Zuhause) und einer zwei-monatigen Laufchallenge gefüllt wurde. Das hört sich für ein Bezirksklassen-Team recht viel an und das ist es auch, aber wer Meister werden möchte, muss diesen Trainingsfleiß auch aufbringen. Eine Woche zuvor hatte man sich schließlich bei einer Teamsitzung einheitlich auf das Saisonziel Meisterschaft geeinigt und man scheute es auch nicht, dieses Ziel nach außen offen zu kommunizieren. Die guten Leistungen der Vorsaison, in der man bereits die Aufstiegsrelegation erreichte, dann aber gegen den TSV Simbach II scheiterte, und die glückliche Staffeleinteilung gaben genug Anlass, selbstbewusst an die Sache heranzugehen. Noch dazu hatte man genügend Zeit sich aneinander zu gewöhnen, die Neuzugänge vollends zu integrieren und die zahlreichen Talente der A-Jugend nach und nach ins Team einzugliedern und an den Damenhandball heranzuführen. Außerdem hatte der neue, alte Coach Patrick Heimbach gemeinsam mit Co-Trainerin Magdalena Franz genug Zeit, um die neuen taktischen Ideen einzubringen. Der Kader war in der Breite als auch in der Spitze sehr gut aufgestellt, sodass das gemeinsame Ziel Meisterschaft von Anfang an nicht nur eine Tagträumerei war, sondern ein realistisch zu erreichendes Ziel.
Nach hervorragenden Ergebnissen und Siegen bei den Testspielen gegen höherklassige Teams wie SVA Palzing, SC Kirchdorf und der HSG Schwab/kirchen, konnte man die gute Form und die hohe Qualität des Teams auch beim hauseigenen Fuchs-Cup unter Wettkampfbedingungen unter Beweis stellen. Schon vor Saisonbeginn heimsten die Scheyerer Frauen den ersten Titel ein. Im Finale des Fuchs-Cups gewannen die Scheyerer gegen die Frauen des ETSV 09 Landshut, die im vergangenen Jahr bereits in die Bezirksliga aufgestiegen sind. Besser hätte die Vorbereitungsphase nicht laufen können. Nun mussten es die Mädels nur noch in den Spielbetrieb übertragen.
Der erste Gegner am 2. Oktober war die Dritte Mannschaft der neuformierten Spielgemeinschaft des HC Donau/Paar. Zu diesem Zeitpunkt wusste man noch nicht, wie man die Gegner leistungstechnisch einordnen kann. Umso glücklicher waren die Füchse nach Abpfiff in Ingolstadt. Mit einem Kantersieg von 26:13 gewannen die Scheyerer souverän und brillierten mit einem tollen Tempospiel. Jenes sollte auch in der ganzen Saison das beste Mittel zum Erfolg sein.
Im nächsten Spiel stand direkt ein emotionales Derby an. Gegen die Reserve des MTV Pfaffenhofen ging es lange Zeit heiß her. Die Füchse hatten in der ersten Spielhälfte Probleme zu klaren Torgelegenheiten zu kommen und taten sich insgesamt schwer. Im zweiten Durchgang lief es dann besser, die Abwehr stand bombenfest und die daraus resultierenden Ballgewinne konnte man konsequent in eigene Torerfolge ummünzen. Am Ende gewann man deutlicher als das Spiel für lange Zeit war mit 23:17.
Auch die nachfolgenden Spiele konnten gewonnen werden. Während man durch den Nicht-Antritt von Liga-Neuling DJK Eichstätt zwei Punkte geschenkt bekam, durfte man auch im Spitzenspiel gegen den TSV Gaimersheim, die zu diesem Zeitpunkt wie die Füchse noch ohne Punktverlust waren, doppelt punkten (27:21-Sieg). Ebenso gewann man zuhause gegen den TSV Rottenburg deutlich mit 27:11 und war damit nach fünf Spielen ungeschlagen mit 10:0 Punkten an der Tabellenspitze.
Das letzte Hinrundenspiel sollte allerdings ein Dämpfer werden. Zum Glück aber der einzige, wie sich am Ende herausstellte. Im Derby bei der DJK Rohrbach bekam kaum eine Spielerin ihr volles Potential auf die Platte. Löchrig in der Abwehr, weniger Rückhalt von der Torhüterin als gewohnt und ein ideenloser Angriff brachten den ersten Punktverlust ein. Dennoch hatte auch dieses Spiel etwas Positives. Trotz schwacher Leistung und langem Rückstand, insbesondere wenige Minuten vor Schluss, bewiesen die Füchse Moral, Kampfgeist und auch Selbstbewusstsein. Against all odds holte man sich einen eher weniger verdienten Punkt (24:24). Mit einer Sekunde mehr Spielzeit hätte man das Spiel sogar noch gewonnen, aber die Hallenuhr ertönte Millisekunden bevor der Wurf von Kathi Fink die Torlinie überquerte. Die Rohrbacher jubelten, die Scheyerer waren bitter enttäuscht und niedergeschlagen, Unentschieden halt. An der Tabellensituation änderte das aber nichts. Die Handball-Füchse Scheyern waren verdient Herbstmeister, auch wenn man den inoffiziellen Titel in diesem Moment nicht feiern konnte.
Eine Woche später ging es direkt mit der Rückrunde weiter. Gegner war wieder der HC Donau/Paar. Mit Wut im Bauch über den verlorenen Punkt der Vorwoche spielten die Scheyerer eine tadellose erste Halbzeit und zündeten den Turbo im Tempospiel. Im zweiten Durchgang flachte die Partie dann ein wenig ab, was aber nichts am nächsten hohen Sieg änderte (31:21). Auch das nächste Spiel gegen Eichstätt konnte klar und deutlich gewonnen werden. Die chancenlosen Liga-Debütantinnen konnten den Füchsen wenig entgegensetzen. Der 36:1-Auswärtssieg ist wohl der höchste Sieg der Vereinsgeschichte. Eines steht fest: An er Abwehr gabs nichts zu mäkeln!
Im Rückspiel gegen die #paffis2 machte man direkt weiter. Für die Pfaffenhofener Erzrivalen setzte es eine deutliche 19:32-Niederlage. Spätestens da war klar, die Meisterschaft ist absolut möglich, eigentlich sogar schon sehr wahrscheinlich, da die Verfolger Pfaffenhofen, Gaimersheim und Rohrbach sich gegenseitig die Punkte klauten und die Füchse einen aussichtsreichen Vorsprung in der Tabelle hatten. Trotzdem wollte man natürlich nichts dem Zufall überlassen. Klares Ziel war nun die Saison ohne Niederlage zu beenden.
Das Rückspiel gegen Gaimersheim stellte dabei wohl die größte Hürde dar, vor allem weil die Leistungsträger Elena Schenkel (Auslandssemester) und Kathrin Fink (erkrankt) plötzlich fehlten. Aber der qualitativ breite Kader zahlte sich in dieser Phase aus. Andere Spieler übernahmen mehr Verantwortung und so konnte man letztlich auch dieses Spiel deutlich für sich entscheiden (25:17-Auswärtssieg). Zeitgleich bedeutete dieser Erfolg auch, dass man im nächsten Spiel gegen den TSV Rottenburg die Meisterschaft klar machen konnte. Aber so weit kam es gar nicht. Im Nachholspiel Gaimersheim gegen Rohrbach leisteten die Gaimersheimer Wölfe Schützenhilfe und machten damit die Füchse zum vorzeitigen Meister! Den Sieg gegen Rottenburg fuhren die Mädls trotzdem sicher nach Hause.
Trotz der bereits erreichten Meisterschaft blieben die Füchsinnen weiterhin zielstrebig, schließlich wollte man sich im Saisonfinale dahoam für den Punktverlust beim Hinspiel gegen die Rohrbacher revanchieren, also auch ohne Niederlage bleiben. Getrieben von frenetischen Fans und jede Menge Tamtam rund ums Spiel, sowie ganz viel Euphorie bei den Spielerinnen selbst, zeigte das Team den Rohrbachern nochmal so richtig, wo der Frosch die Locken hat und gewann mit einer tollen Leistung verdient mit 35:25. Nach kurzer Meisterfeier auf dem Feld in Form eines Meister-Humbas galt es zwischendurch ganz schnell die Herren in die Aufstiegsrelegation zu peitschen, ehe es spätabends dann gemeinsam in den Fuchsbau ging. Beide Teams hatten viel zu feiern und taten das auch!
Fazit: Die Scheyerer Frauen konnten die gute letzte Saison nicht nur bestätigen, sondern legten noch eine ordentliche Schippe oben drauf. In der ganzen Saison verlor man nur ein einziges Spiel, nämlich beim Fuchs-Cup in der Gruppenphase gegen den TSV Wartenberg. Ansonsten gewann man jedes Spiel der Vorbereitungsphase und dann natürlich auch fast jedes Spiel der Saison. Man kann sagen die Meisterschaft ist mehr als verdient! Das zeigen auch die Zahlen: 23:1 Punkte und 316:191 Tore also eine Tordifferenz von +125 in elf gespielten Partien ist durchaus beeindruckend und stimmt einen positiv für die kommende Bezirksliga-Saison. Bis dahin dürfen die Scheyerer Damen noch ganz viele Bezirksligastützen machen, um ihren Körper für die neue Herausforderung zu stählen.
Trainer: Patrick Heimbach, Magdalena Franz
Patrick Heimbach
HFS-Media-Team