Damen – MBB SG Manching II 26:25
Der Bann ist gebrochen. Nach drei Niederlagen in Folge konnten die Füchse endlich wieder einen Sieg einfahren. Dabei stand den Scheyerern keine leichte Aufgabe bevor. Im Derby traf man auf die MBB SG Manching, die man zuvor noch in keinem Aufeinandertreffen schlagen konnte. Im Hinspiel musste man nach guter erster Hälfte eine 23:29-Pleite einstecken. Doch nach der zuletzt eindrucksvollen Leistung gegen Tabellenführer Schleißheim gingen die Schwarz-Gelben mit großem Selbstvertrauen in die Partie. Lisa Kreutmair stieß wieder zur Mannschaft hinzu, sodass man mit zehn Spielerinnen einen relativ stabilen Kader stellen konnte.
Wie auch in der Vorwoche setzte man auf eine offensive Abwehr und konsequentes Tempospiel. Die Füchse gingen schnell in Führung, zeigten sich aber in der Anfangsphase zu unkonzentriert im schnellen Spiel nach vorne. Über zahlreiche Fehlpässe und individuelle Fehler lud man die Gäste immer wieder zu Angriffen ein. Doch von Beginn an standen die Scheyerer kompakt in der Defensive und Manching fiel wenig ein. So setzten sich die Füchse bis zur siebten Minute auf 3:1 ab. Manching fand insbesondere über das Spiel mit dem Kreis bessere Lösungen und glich wieder aus. Abwehrtechnisch standen die Gäste zwar defensiver, als im Vorfeld der Partie erwartet, doch die Füchse fanden dagegen immer wieder gute Lösungen. Insbesondere über eine gute Abstimmung auf der rechten Seite zwischen Marah Wagner und Elena Schenkel strahlte man viel Gefahr aus und kam immer wieder zu sehr guten Torchancen. Einzig die Chancenverwertung verhinderte in dieser Phase, dass die Füchse deutlicher in Führung gingen. Scheyern erhöhte auf 5:3, woraufhin die Gäste wieder ausglichen. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die MBB SG stets am Drücker blieb, das Spiel aber nicht drehen konnte. Die Füchse zeigten sich an diesem Tag nervenstark und konnten ihre knappe Führung halten. Insbesondere konnte man durch schnelles Rückzugsverhalten über das gesamte Spiel zahlreiche Manchinger Gegenstoß-Versuche unterbinden und zwang diese immer wieder ins Aufbauspiel. Im Angriff fokussierten sich die Laufwege des Manchinger Rückraums nun mehr auf das Zentrum der HFS-Abwehr. Dadurch verschafften sich die Gäste zwar aussichtsreichere Spielsituationen für ihre individuell starken Rückraumspielerinnen, waren aber aufgrund der Nähe zur HFS-Abwehr konteranfälliger. Dies bestraften die Schwarz-Gelben postwendend und konnten sich über einige Tempogegenstöße auf 11:8 wieder deutlicher absetzen. Manching reagierte mit einer Auszeit und stellte im Angriff um. Über schnelle Positionswechsel knackten die Manchinger in der Folge den Scheyerer Abwehrverbund und stellten wieder auf Remis. Die Füchse stellten sich mit der Zeit aber besser darauf ein und bekamen das Spiel in der Abwehr wieder in Griff. Kurz vor der Pause stellten die Scheyerer nach einer Auszeit die Abwehr noch offensiver auf, um die Gegner zu überraschen. Der Plan ging auf und gegen überforderte Manchinger fuhr man noch zwei schnelle Gegenstöße zum 16:13 Pausenstand ein.
Nach den zuletzt bitteren Niederlagen gegen Ingolstadt und Schleißheim war aber in der Halbzeit allen klar, dass hier noch ein großer Kampf bevorstand. Gewonnen war noch gar nichts. So kam es auch nach Wiederanpfiff, dass die Spannung wieder stieg. Der Scheyerer Angriff stockte. Man kam zu wenig klaren Chancen und überließ den Gästen den Ball. Über die gesamte zweite Hälfte fand man nur noch selten in das schnelle Tempospiel über die erste oder zweite Welle, was auch daran lag, dass die Gäste ein besseres Rückzugsverhalten zeigten. Defensiv standen die Füchse weiterhin kompakt. Doch nach sieben Minuten ohne eigenes Tor konnte die MBB SG zum zwischenzeitlichen 16:16 erneut ausgleichen. Die Füchse zogen erneut auf zwei davon, es fehlte aber insgesamt etwas an der Entschlossenheit im Angriffsspiel. In der Folge legte Manching einen 3:0-Lauf hin und drehte das Spiel in der 46. Minute erstmals zum zwischenzeitlichen 19:20. Daraufhin zeigten die Scheyerer aber, dass sie aus den vergangenen Spielen eine große Schippe Nervennahrung mitgenommen haben. Nach einem harten Foul gegen Theresa Reil trat diese selbst zum Sieben-Meter an und verwandelte eiskalt zum Ausgleich. Nur zwanzig Sekunden später fing Kathrin Fink einen bereits verloren geglaubten Ball beim Gegenstoßversuch und brachte die Füchse wieder in Front. Somit ließ man sich nicht lange schocken und riss das Spiel innerhalb von zwei Minuten wieder an sich. Nun standen die Manchinger unter Zugzwang und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die Gäste immer wieder ausglichen, Scheyern aber stets die passende Antwort parat hatte und die Führung halten konnte. Es folgte eine umstrittene Zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen Elena Schenkel. Im eigenen Angriff fiel ihr der Ball bei einem Fangfehler auf den Fuß. Daraufhin rollte sie diesen leicht in Richtung der Gegner, die noch in der Abwehr standen, da diese ja jetzt Ballbesitz hatten und somit den Ball gleich nehmen konnten, statt ihn sich vom „Tatort“ zu holen. Der Schiedsrichter entschied neben dem Ballbesitz für die Gegner auf Zwei-Minuten gegen Elena, da sie das Spiel durch das „Wegkicken“ des Balles unsportlich verzögert hätte. Eine Lehrstunde in Sachen „Sportsgeist hat auf dem Feld nichts zu suchen“. Und dennoch werden wir auch in kommenden Spielen unseren gesunden Menschenverstand nicht zugunsten möglicher negativer Regelauslegungen aufgeben. Trotz dieser kuriosen Szene blieb die Mannschaft aber fokussiert. Auch eine weitere Zwei-Minuten-Strafe gegen Carina Heimbach brachte die Scheyerer nicht aus der Fassung. Sieben Minuten vor Schluss setzte man sich beim 24:22 wieder auf zwei Tore ab. In einer Abwehrschlacht am Ende, in der sich beide Teams nichts schenkten, brachten die Scheyerer schließlich den vielumjubelten Sieg über die Zeit.
Mit dem Abpfiff trat eine große Erleichterung ein. Endlich konnte man einmal das Blatt zu seinen Gunsten drehen und den Fluch, in der Schlusssekunde Punkte zu verlieren, ablegen. An diesem Tag war es insgesamt die Nervenstärke über 60 Minuten in einem intensiven Match, die den Scheyerern diesen Sieg bescherte. Stark aufspielende junge Manchingerinnen setzten die Schwarz-Gelben über die gesamte Partie unter Druck, konnten die Willenskraft der Füchse letztendlich aber nicht brechen. Ein großes Lob an den Kampf- und Teamgeist der Mannschaft. Nun gilt es, dranzubleiben und weiter intensiv zu arbeiten, um gegen den Vorletzten aus Dachau am kommenden Wochenende seiner Favoritenrolle gerecht zu werden.
Kader: Theresa Reil, Verena Richter, Marah Wagner, Annika Zach, Lisa Kreutmair, Elena Schenkel, Kathrin Fink, Carina Heimbach, Nicole Schwinn, Karolin Kollmar
Betreuer: Emmeran Winter
Emmeran Winter
HFS-Social-Media-Team