Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Pfaffenhofen

Weibliche C – MTV Pfaffenhofen 36:13

Im letzten Saisonspiel feierte die weibliche C-Jugend der Handball-Füchse Scheyern einen deutlichen 36:13 (16:8)-Derbysieg gegen den Lokalrivalen aus Pfaffenhofen. Gleichzeitig schloss man die Spielzeit damit nicht nur als Meister, sondern auch ohne einen einzigen Verlustpunkt ab. Dabei zeigten die Füchse noch einmal mit Bravour, was sie über die gesamte Saison auszeichnete: Selbstvertrauen, Teamgeist und ein bärenstarkes Tempospiel.

Schon vor Anpfiff war klar, dass am letzten Spieltag noch ein richtiger Leckerbissen anstand: Es war wieder Derbyzeit, man hatte die Chance, einer eh schon gelungenen Saison die Krone aufzusetzen, die Mannschaft war komplett besetzt und die Tribüne war reichlich gefüllt. So was macht richtig Lust auf Handball und die brachten die Schwarz-Gelben mit. Sehr erfreulich war aus Füchse-Sicht die Rückkehr von Außenspielerin Sophia Gabrysch, die nach längerer Pause wieder im Kader stand. Obwohl die Scheyerer gegen den Tabellendritten als Favorit ins Spiel gingen, war allen bewusst, dass man die Ilmstädterinnen nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. So lieferte man sich im Hinspiel ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das man nach zwischenzeitlichem Rückstand am Ende noch knapp für sich entschied. Großer Andrang an MTV-Zuschauern auf der Tribüne ließ vermuten, dass sich die Gäste auch im Rückspiel einen ähnlichen Spielverlauf erhofften und den Scheyerern die ersten Punkte abluchsen wollten. Die Füchse hingegen wollten sich nicht nochmal auf so einen heißen Tanz einlassen und gingen hochkonzentriert ins Spiel.

Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Pfaffenhofen

Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Pfaffenhofen

In der Abwehr verschoben die Scheyerer diszipliniert und hatten ihre Gegenspielerinnen zumeist gut unter Kontrolle. Vor allem gelang es wiederholt, die Gäste zu schwierigen Würfen zu zwingen, die für die gut aufgelegte Melissa Greth im HFS-Kasten kaum ein Problem darstellten. Immer wieder forcierte man dadurch einfache Ballgewinne. Da die Füchse im Gegensatz zum Hinspiel von Anfang an in ihr starkes Tempospiel fanden, zog man den Pfaffenhofenerinnen, die oft zu langsam im Rückzugsverhalten agierten, schnell den Zahn. In der zehnten Minute hatte man sich beim Stand von 8:3 bereits ein komfortables Fünf-Tore-Polster geschaffen. Im Positionsangriff spielten die Füchse in der Anfangsphase zwar noch vergleichsweise drucklos, teils zu hektisch und verloren in der Abwehr einige einfache Zweikämpfe und Laufduelle aufgrund von falschem Stellungsspiel, machten das aber über das souveräne Umschaltspiel und individuelle Klasse wieder wett. Beim Treffer zum 6:10 in der 17. Minute schnupperten die Gäste ein letztes Mal am Anschluss. Scheyern ließ einen 4:0-Lauf folgen und sorgte damit für klare Verhältnisse. Nach Selina Schreyers Treffer zum 14:6 war auch der letzte der anfangs sehr lautstarken MTV-Fans endgültig verstummt. Diese komfortable Acht-Tore-Führung brachten die Füchse in die Pause, die sich in der Schlussphase der ersten Hälfte weiter steigerten und vor allem in der Abwehr noch kompakter standen.

Weiterhin wusste man, dass es sich um ein Derby handelte und man gut daran täte, sich auf dem hohen Vorsprung nicht auszuruhen, sondern weiterzumachen, den Ilmstädterinnen gleich nach Wiederanpfiff Paroli zu bieten und sich in eigener Halle zu behaupten. Den neuen Kampfgeist der Gäste wollte man so schnell wie möglich zum Ersticken bringen.

Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Pfaffenhofen

Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Pfaffenhofen

Gesagt, getan: Die Füchse waren sofort wieder voll da und agierten im Defensivverbund beherzt. Konsequent fand man den Zugriff auf die Gelb-Blauen, machte diesen das Leben schwer und kamen diese doch selten mal zum Durchbruch, dann war die überragende Melissa zur Stelle und parierte teils spektakulär. In der Offensive hingegen zog man das Tempo an und legte los wie die Feuerwehr. Ein langer Ball nach dem anderen segelte in die Pfaffenhofener Hälfte und die Scheyerer spielten ihre Kontersituationen mit viel Übersicht aus. Dass man bei freien Würfen teils ungeahndet rabiat in der Luft geschoben wurde, steckte man einfach weg und netzte trotzdem ein. Die Füchse spielten einfach souverän und zeigten, warum sie diese Saison eine Siegermannschaft sind. Denn die Spielerinnen trauten sich viel zu und waren kreativ. Saubere Kreisanspiele, sichere und schnelle Pässe und mit einem technisch feinen Heber beim Siebenmeterwurf krönte Selina den dominanten Offensivauftritt der Gastgeberinnen. Dabei zeigte sich auch der konditionelle Vorteil der Füchse. Pfaffenhofen war stehend K.o. und fand teils nicht mehr in die Rückwärtsbewegung. Die Füchse aber machten einfach weiter und spielten sich in einen Rausch. Einen 12:0-Lauf später waren die Verhältnisse nicht nur klar, sondern es zeichnete sich ein Klassenunterschied ab. In der 41. Minute führte Scheyern deutlich mit 28:8 und blieb über 16 Minuten ohne Gegentreffer. Auch in Unterzahl fand man durch das hohe Tempospiel konsequent gute Chancen. In der Schlussphase beruhigte sich das Spiel dann etwas. Die Füchse nahmen sich in den Auszeiten vor, ihre Auslösehandlungen auszuprobieren, was teils auch gut funktionierte. Hinten verlor man dann noch den ein oder anderen Zweikampf und musste ein paar Tore hinnehmen. Diese fielen aber aufgrund der überragenden Angriffsleistung über den gesamten zweiten Durchgang nicht mehr ins Gewicht. Am Ende fuhr man einen souveränen Kantersieg ein und stellte noch einmal klar unter Beweis, warum man in dieser Saison hochverdient Meister geworden ist.

Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Pfaffenhofen

Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Pfaffenhofen

Nach Abpfiff brachen bei den Spielerinnen alle Dämme. Man lag sich überglücklich in den Armen, man lachte, man feierte ausgelassen mit den Fans und es wurden viele Fotos mit den neuen Meistertrikots geschossen. Diesen Erfolg hat sich die Mannschaft allemal verdient. Nach einer nerven- und kräftezerrenden Vorsaison haben sich die Spielerinnen nie aufgegeben und einfach immer weitertrainiert und weitergespielt. Es ist eine Mannschaft zusammengewachsen, die auf Biegen und Brechen zusammenhält und gemeinsam alles investiert. Jetzt trägt man die Früchte dafür. Ein großer Dank geht auch an die großartige und zahlreiche Unterstützung von den Rängen, die den Spielerinnen eine würdige Kulisse für diesen Erfolg gegeben hat. Jetzt geht es erstmal in die wohlverdiente spielfreie Zeit – ehe man dann aber bald schon wieder loslegt. Denn nach der Saison ist vor der Saison.      

Kader: Selina Schreyer, Alena Kraus, Anna-Karina Maurer, Josefina Neubauer, Helena Hettenkofer, Julia Felbermair, Sophia Gabrysch, Melissa Greth, Sonja Rauch, Emelie Wärmann

Trainer: Emmeran Winter, Tanja Ruscitti

Emmeran Winter

HFS-Media-Team