Marah Wagner

Handball-Füchse trauern um Marah Wagner

Das hier ist der Versuch, für etwas Worte zu finden, für das es keine Worte gibt. Weil man es nicht erklären oder beschreiben kann. Weil man es gar nicht erst verstehen kann. Am Freitag, den 29. Juli, ist Marah Wagner gestorben. Die Handball-Füchse Scheyern trauern um einen wundervollen Menschen und sprechen der Familie und allen Angehörigen das allerherzlichste Beileid aus. Marah Wagner kam in der Saison 2018/19 zur Damenmannschaft und wurde schnell eine wichtige Säule des Teams. In der Saison 2019/20 war sie als Betreuerin der Minis-Mannschaft aktiv. Sie wurde 26 Jahre alt.

Mit Marah verlieren wir eine sehr gute Handballerin, die auf Rechtsaußen und Halb-Rechts spielte. Wenn Marah von der rechten Seite Richtung Tor sprang, ihre Rückennummer 4 durch den Sechs-Meter-Kreis flog und der Ball ihre linke Hand verließ, dann landete das Spielgerät sehr oft im Tor. Mal links oben, mal links unten, mal ganz woanders. Aber meistens links oben, das sind sowieso die schönsten Tore. Marah war auch eine irre gute, eine souveräne und abgezockte Sieben-Meter-Werferin. Ihr Wechsel zur wenige Jahre zuvor gegründeten Damenmannschaft war einer der Gründe, weswegen dieses Team sicherer, souveräner, besser und erfolgreicher wurde.

Aber das ist Handball, dieses Spiel, das uns die Welt bedeutet und nun auf einmal so weit in den Hintergrund rückt.

Denn die Handball-Füchse verlieren einen wundervollen, lieben, empathischen und tollen Menschen. Marah war niemand, der in den Fuchsbau oder in die Halle kam und mit einem Sprüche-Feuerwerk um sich warf. Marah war eine Person, mit der man die ruhigen Gespräche führen konnte, die für eine Gruppe und für jeden einzelnen so wichtig sind. Die Gespräche, die ein bisschen weniger Dezibel haben, dafür viel mehr Tiefgang.

Aber natürlich konnte Marah Spaß haben. Und zwar so richtig. Wenn die Füchse feiern gingen, war Marah ganz vorne dabei. Marah tanzte wie jemand, der das Leben liebt und weiß, wie man seinen Körper bewegen muss, damit das auch so aussieht. Und dann dieses Lachen. Von einem Ohr zum anderen, über das ganze Gesicht. So ein Lachen, das die ganze Welt umarmt.

Wir werden dieses Lachen vermissen, wir werden alles vermissen. Denn Marah war so, wie die Handball-Füchse sind und immer bleiben möchten. Sie war zielstrebig und konzentriert im Training und im Spiel. Marah war verlässlich als Mitspielerin und als Freundin. Marah wollte sich immer verbessern und gut Handball spielen. Marah hatte einen großen Anteil daran, dass die Damenmannschaft schnell und kontinuierlich besser wurde. Und neben dem Handballfeld wollte Marah Spaß haben und die Zeit in der Gruppe genießen. Marah war eine Teamplayerin und unglaublich hilfsbereit.

Sowas kann man einfach so hinschreiben oder man kann diese Geschichte erzählen: Marah ging oft Joggen und war konditionsstark. Eine andere Damenspielerin war nicht so gut im Ausdauerlauf. Statt sich zu freuen, dass man selbst etwas gut kann oder ein paar lässige Tipps zu geben, ging Marah mit ihrer Mitspielerin gemeinsam laufen. Für sie selbst wäre es effektiver gewesen, alleine zu laufen. Aber der Mitspielerin und der Mannschaft half das ungemein. Und sie erklärte nicht nur die Atemtechnik, sondern lief kilometerlang nebenher und gab durchgängig den Rhythmus vor: „Einatmen – Ausatmen – Einatmen – Ausatmen.“

Dass Marah jetzt nicht mehr atmet, zerreißt uns das Herz. Marah, du hast der Damenmannschaft und allen Handball-Füchsen so gutgetan. Egal welche Mannschaft, egal welcher Spieler: Die 4 wird für immer die Marah-Wagner-Nummer sein. Wir vermissen dich und wir werden dich niemals vergessen. Der Ort, an dem du jetzt bist, muss sich keine Gedanken mehr um Siebenmeter machen, das regelst jetzt du. Der Ort, an dem du jetzt bist, ist nun ein besserer Ort. Denn er hat eine fantastische Handballerin und einen wundervollen Menschen mehr – und dieses Lachen, das die ganze Welt umarmt.

4ever Marah. Für immer.