MTV Pfaffenhofen – weibliche D 18:12
Es war ein kurioser erster Spieltag. Jede Saison wieder gibt es bei irgendeiner Mannschaft das eine Event, dass mit großem Stress verbunden ist. Mal sperrte man sich aus der Halle aus, mal fuhr man zum falschen Turnier, mal war die Halle belegt, die eigentlich frei sein sollte. Diese Saison passierte es gleich am ersten Spieltag und traf die weibliche D-Jugend: Die Betreuer hatten den Saisonstart verplant und organisierten zu spät, bei der sowieso schon prekären personellen Lage, einen Kader. 11 Uhr vormittags und man hatte lediglich einen Kader von vier Spielerinnen auf dem Papier für das Spiel, das um 14 Uhr beginnen sollte. 12 Uhr, der Kader wurde nicht größer. Man griff zum Telefon und sagte das Spiel beim Abteilungsleiter und bei Pfaffenhofen ab, hoffte aber weiterhin, noch einen Kader zusammenzubekommen. 13 Uhr: eine halbe Stunde vor Treffpunkt und nach unzähligen Telefonaten hatte man nun doch noch einen fünfköpfigen Kader zusammen. In Absprache mit Pfaffenhofen, die sich sehr kooperativ zeigten, konnte man das Spiel nun doch noch austragen. Der MTV präsentierte sich sportlich und spielte uneigennützig ebenfalls in Unterzahl. Ein großer Dank geht hier an alle Eltern und Kinder, die das Spiel so kurzfristig ermöglicht haben und an MTV-Trainer Herbert Mähner, der großen Sportsgeist bewies – und gleichzeitig auch eine große Entschuldigung. So etwas soll nicht mehr vorkommen.
Am Treffpunkt stieß dann überraschend noch Jakira Drevs zum Kader hinzu, die sich vergangene Saison aufgrund eines Umzuges aus dem Trainings- und Spielbetrieb zurückgezogen hatte. Da noch ein gültiger Spielerpass vorhanden war, konnte sie ebenfalls am Spiel teilnehmen und man lief mit einem sechsköpfigen Kader auf.
Im Spiel lieferte man dann einen ansehnlichen Auftritt ab. Man merkte den Kindern an, dass sie nach der langen Corona-Pause einfach wieder viel Lust zu spielen hatten. Zunächst machten sich die Scheyerer das Leben selbst schwer. Denn in der Abwehr wurde zu viel spekuliert, wodurch man die Gegner zu einfachen Toren einlud. Dies nahm die körperlich starke Startsieben der Gastgeberinnen dankend an und Sonja Rauch im Tor hatte es schwer die Nahwürfe abzuwehren. Im Angriff spielte man zunächst zu ideenlos und suchte bereits nach ein oder zwei Passstationen den Durchbruch. Pfaffenhofen zog auf 7:1 davon. Eine Auszeit Mitte der ersten Hälfte brachte dann die Wende. Einerseits muss man dazusagen, dass die Heimmannschaft kräftig durchwechselte und die Top-Spieler eine Pause bekamen. Andererseits spielten die Scheyerer nun aber auch grundlegend cleverer. In der Abwehr wartete man länger ab und forcierte die Ballgewinne mit mehr Plan. Im Angriff ließ man sich mehr Zeit, kam immer besser über Einläufe und kreierte bessere Lücken. Auch die anfangs sehr schüchterne Anna-Karina Maurer, die eigentlich bei der E-Jugend spielt und aufgrund des Spielermangels aushalf, traute sich nun mehr zu und sorgte für einige gefährliche Vorstöße. So legten die Gäste einen 4:0 Lauf hin und waren beim 8:5 Pausenstand wieder zurück im Spiel.
Nach der Pause wechselte Sonja für Jakira auf das Feld. Die gute Leistung vom Ende der ersten Hälfte konnte man beibehalten. Pfaffenhofen ließ wieder die Top-Spielerinnen zum Zug kommen und trotz dessen trat Scheyern ebenbürtig auf. Der MTV kam weiter regelmäßig zum Torerfolg aufgrund starker Würfe. Dennoch stimmte die Abwehrleistung und diese Würfe wurden oftmals aus der zweiten Reihe oder aus Einzelduellen erzwungen. Im Verbund trat man nun geschlossen und kompakt auf. Vorne scheiterte man immer wieder an der starken Torhüterin der Heimmannschaft. Die Scheyerer spielten aber konzentriert und erarbeiteten sich konsequent gute Chancen. Am Ende stand eine 18:12 Niederlage, die so auch in Ordnung geht.
In der Anfangsphase fehlte leider in allen Bereichen die nötige Abstimmung, sonst wäre hier vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Nach dem ganzen Tohuwabohu vor dem Spiel ist man mit dem Ergebnis aber sehr zufrieden. Es zeichnete sich ab, dass man vom Niveau her diese Saison durchaus besser mithalten kann, als in der schwierigen vergangenen Bezirksliga Saison. Letztendlich lieferte man hier eine Leistung, die einem Derby würdig war.
Im Training gab es zuletzt einigen Zulauf an neuen Mädels. Man hofft darauf, dass einige davon den Spaß am Handball behalten und zur Mannschaft dazustoßen. Dann wird es personell auch wieder einfacher diese Saison.
Kader: Melissa Greth, Giulia Ruscitti, Sonja Rauch, Anna-Karina Maurer, Julia Felbermair, Jakira Drevs
Betreuer: Emmeran Winter, Tobias Falk
Emmeran Winter
Betreuer weibliche D