SSV Schrobenhausen – weibliche C 11:38
Auch im dritten Saisonspiel wussten die Füchse zu überzeugen und fuhren einen souveränen 38:11-Erfolg in Schrobenhausen ein. Besonders erfreulich war dabei aus Sicht der Füchse die Rückkehr zweier bekannter Gesichter. Nachdem Julia Felbermeir und Sonja Rauch zuletzt für längere Zeit mit dem Handballspielen pausiert hatten, kehrten beide in der vergangenen Woche wieder ins Training zurück und bestritten beim SSV sogleich ihr erstes Spiel.
Die Füchse starteten mit viel Tempo in die Partie und fanden von Beginn an in das gewohnt starke Gegenstoßspiel. So führte man bereits in der vierten Minute sehr komfortabel mit 5:0. In der Folge trafen die Gäste in der Offensive weiter viele richtige Entscheidungen, agierten hinten allerdings zu schläfrig. Im Vergleich zu den vorherigen Gegnerinnen legten die Spargelstädterinnen ein höheres Tempo an den Tag und kamen insbesondere über die wendige Rückraumlinke immer wieder zum Durchbruch. Zwischenzeitlich verkürzte der SSV auf 4:7 und einer über fünfzig Minuten stark aufspielenden Melissa Greth im Scheyerer Kasten war es zu verdanken, dass die Gastgeberinnen in dieser Phase nicht näher herankamen. Die Füchse zogen wieder auf eine beruhigende Sechs-Tore Führung davon, hatten aber weiterhin mit defensiven Problemen zu kämpfen. Eine Abwehrumstellung nach einer Scheyerer Auszeit brachte schließlich die Wende. Insbesondere Helena Hettenkofer gab der Mannschaft hinten die nötige Sicherheit und die Schrobenhausener wurden gegen die nun viel präsenteren Füchse in Drucksituationen oftmals nervös und leisteten sich einfache Ballverluste. Die Gäste nutzten diese abgeklärt aus, liefen viele Gegenstöße und waren auch im Positionsspiel immer gefährlich und kreativ. So kassierte man bis zum Pausenpfiff keinen Gegentreffer mehr und zog vorentscheidend auf sechzehn Tore Differenz davon.
Aufgrund des deutlichen Zwischenstandes wollten die Füchse die zweite Hälfte dazu nutzen, die neue 3-2-1-Deckung unter Wettkampfbedingungen zu erproben, deren Grundzüge man sich im Rahmen eines Trainingslagers in der Saisonvorbereitung bereits erarbeitet hatte. Insbesondere zu Beginn der zweiten Hälfte setzte man die Vorgaben diszipliniert um, wobei die Gastgeberinnen sich, trotz der defensiveren Spielweise, unerwartet viele Konzentrationsfehler im Rückraum leisteten, wodurch die Scheyerer Offensivmaschinerie sogleich wieder Fahrt aufnahm und einfaches Spiel hatte. Tor um Tor zogen die Füchse weiter davon. Insbesondere Selina Schreyer zeigte dabei eine überragende Spielübersicht und wusste sowohl ihre Mitspielerinnen glänzend einzusetzen als auch selbst zahlreiche Treffer zu landen. Aber auch Spielerinnen wie beispielsweise Emelie Wärmann trauten sich mehr zu, übernahmen Verantwortung und setzten immer wieder Nadelstiche. Zu keinem Zeitpunkt hatte man das Gefühl, dass Schrobenhausen den Angriff der Scheyerer so richtig in den Griff bekam. Mit zunehmenden Spielverlauf wurden die Füchse immer hungriger und man spürte regelrecht, dass die Spielerinnen gar keine Lust darauf hatten, bei der komfortablen Führung langsam zu machen, sondern immer weiter wegzuziehen. Dies büßte man allerdings defensiv ein. Denn die Füchse waren so begierig, die Bälle zu erobern, dass die vorgezogenen Abwehrspielerinnen immer weiter nach vorne rückten, sich die eigenen Wege länger machten und dadurch die korrekte Zuordnung phasenweise verloren ging. So fanden die Schrobenhausenerinnen wieder mehr Wege, konnten die Außen besser einsetzen und strahlten mehr Gefahr aus. Zudem mussten die Scheyerer nach einer vermeidbaren Zeitstrafe aufgrund eines Wechselfehlers zwischenzeitlich in Unterzahl spielen. Letztendlich fuhr man einen ungefährdeten und verdienten Auswärtserfolg ein.
Obwohl das Spiel ergebnistechnisch relativ früh entschieden war, wurde es dennoch nie langweilig. Denn über die gesamte Spielzeit wurde auf beiden Seiten ein hohes Tempospiel geboten und die Zuschauer beider Lager durften zahlreiche schöne Tore, Zweikämpfe und Passstafetten bejubeln. Ein großer Dank gilt den zahlreichen mitgereisten Scheyerer Fans, die der Mannschaft durch ihren Support die nötige Sicherheit gaben. Trotz der hohen Intensität der Partie verhielten sich alle Spielerinnen sehr fair und es kam zu keinen gröberen Fouls. Auch freute man sich auf Seiten der Füchse, nach der zuletzt schwierigen Situation in Ingolstadt, über einen souveränen Unparteiischen, der eine klare Linie aufwies. Mit diesem Sieg grüßen die Schwarz-Gelben vorerst von der Tabellenspitze. Die Höhe des Ergebnisses weiß man aber natürlich auch einzuordnen. Während die Gegnerinnen keine einzige Spielerin des Jahrganges 2009 in ihrem Kader aufwiesen und auf viele D-Jugend-Spielerinnen zurückgriffen, traten die Scheyerer mit einer reinen C-Jugend-Mannschaft an und waren körperlich sichtlich überlegen. Kommendes Wochenende wartet ein ganz anderes Kaliber. Im direkten Duell trifft man auf den Tabellenzweiten aus Eichstätt, der seine drei Partien bislang ebenso souverän für sich entschied (Samstag, 16:30 Uhr). Hier wird sich zeigen, ob man in einem ebenbürtigen Duell die nötigen Nerven behält. Auf alle Fälle darf man sich auf ein spannendes und hochklassiges Spitzenspiel in eigener Halle freuen und hofft auf eine lautstarke Unterstützung von den Rängen.
Kader: Josefina Neubauer, Julia Felbermeir, Helena Hettenkofer, Anna-Karina Maurer, Emelie Wärmann, Sonja Rauch, Selina Schreyer, Alena Kraus, Melissa Greth
Betreuer: Emmeran Winter, Tanja Ruscitti
Emmeran Winter
Trainer C-Jugend