Handball-Füchse Scheyern

TSV Karlsfeld II – Herren 22:22 (10:11)

Nach einer kontinuierlichen Leistungssteigerung in den Vorwochen und dem daraus resultierenden Sieg gegen den TSV Schleißheim II musste man im Spiel gegen das Tabellenschlusslicht aus Karlsfeld einen Dämpfer hinnehmen. Man war sich klar darüber, dass dieses Spiel kein Selbstläufer werden würde und Karlsfeld heiß darauf war, in diesem Spiel die ersten Punkte der Saison zu holen. Dennoch schaffte man es über das gesamte Spiel nicht, die gewohnte Leistung abzurufen. In der Anfangsphase agierte man in der Abwehr teils zu zaghaft und ließ einfache Tore zu. Der Angriff hingegen lief im Grunde nicht schlecht, doch mit einer mehr als katastrophalen Chancenverwertung vergab man das deutliche Chancenplus und scheiterte zu oft am Karlsfelder Schlussmann oder an sich selbst. So gingen die Gastgeber in Führung. Diese konnte man in Unterzahl wieder drehen, aber nicht davonziehen. Wie so oft ließ man sich das Spiel der Gegner aufdrängen und fand kein Mittel, die Partie an sich zu reißen. So entwickelte sich ein auf und ab mit Chancen auf beiden Seiten. Geprägt war das Spiel von Nervosität, Hektik und Unkonzentriertheiten. Auch im Angriff ließen die Füchse an Schwung nach und kamen im weiteren Spielverlauf mehr über Einzelaktionen als über das eigene Spiel zum Torerfolg. Doch auch die Gegner machten zahlreiche Fehler, ließen vieles zu in der Abwehr und kamen selten über Mannschaftsdruck zum Torerfolg. Insgesamt ein Spiel auf einem sehr niedrigen Niveau, doch für die Zuschauer war es aufgrund der Spannung dennoch sicherlich sehenswert. Mit einem Tor Führung ging man in die Pause.

Für den zweiten Durchgang nahm man sich vor, nun endlich sein eigenes Spiel wieder durchzuspielen, die Gegner in der Abwehr mehr zu verunsichern und das Spiel endlich zu kontrollieren. Doch an diesem Tag wollte es den Füchsen einfach nicht gelingen. Man hielt einen Zwei-Tore-Vorsprung, ließ aber zahlreiche unnötige Tore zu, zudem blieb die eigene Chancenverwertung weiterhin katastrophal. Zahlreiche Bälle verlor man zudem über riskante Konterpässe, Kreisanspiele oder individuelle Fehler. Zu schnell wollte man für die Entscheidung sorgen und verlor im Kollektiv die Ruhe im eigenen Spiel. Mitte der ersten Hälfte ging man erstmals mit drei Toren in Führung. Hier bot sich in diesem zerfahrenen Spiel die Gelegenheit, den Schalter endlich umzulegen. Die Chancen dazu hatte man. Doch es gibt diese Tage, da läuft es und solche, an denen einfach nichts funktionieren will. Zweiteres war der Fall. Mit einem 4:0-Lauf kam Karlsfeld zurück und drehte das Spiel in der 54. Minute beim Stand von 21:20. Dabei verloren die Scheyerer beinahe komplett die Kontrolle über das Spiel, nachdem man die Gastgeber nach Ballverlusten sogar noch dazu einlud, die Führung auszubauen. Doch auch Karlsfeld konnte die Möglichkeit, das Spiel an sich zu reißen, nicht nutzen. So war es in einer hitzigen Schlussphase ein auf und ab. Jeder hatte die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Eine kuriose Schlussminute ließ die Gemüter noch einmal aufleben und beschreibt das Spiel an sich eigentlich ganz gut: Im Angriff drehten die Füchse mit dem Führungstreffer zum 22:21 das Spiel und hatten den Sieg wieder in eigener Hand. 20 Sekunden später kam es in der Abwehr zu einem umstrittenen 7-Meter, der zudem mit Zwei-Minuten geahndet wurde. Diesen Strafwurf verwandelte Karlsfeld. Trotz doppelter Unterzahl hatte man im Angriff noch die Chance auf den Sieg. Doch ein schneller Schrittfehler bescherte der Heimmannschaft wieder den Ball. Karlsfeld stand kurz vor dem Siegtreffer doch über einen bärenstarken Einsatz in der Abwehr und eine Glanzparade von Robin Gerlsbeck eroberte man den Ball wieder zurück. Beim darauffolgenden Konter in den Schlusssekunden stand man sich dann selber im Weg.

Dieses Spiel war über seine gesamte Dauer zerfahren und von Fehlern geprägt. Wenn man ehrlich ist, hat es auch keinen Sieger verdient. Als einziges Team der Liga ließ man nun also Punkte gegen den Tabellenletzten liegen. Positiv zu erwähnen bleibt, dass es trotz des engen Spielstandes, der Spannung und der Hitzigkeit auf den Rängen ein sehr faires Spiel war. Trotz vieler frustrierender Situationen und Aktionen griff kein Spieler zu erwähnenswerten negativen Tätigkeiten oder Äußerungen, sondern beide Mannschaften blieben sportlich. Man hat auch schon anderes in der Bezirksklasse erlebt. Statistisch gesehen geht dieses Ergebnis in Ordnung, ob Sieg oder Unentschieden, es ändert nichts an der Ausgangssituation. Der Punkt reicht, um sich die Möglichkeit zu erhalten, nächste Woche gegen Schwab/kirchen mit einem Sieg in der Tabelle vorzurücken und dem Saisonziel noch gerecht zu werden. Lediglich mit einer Niederlage hätte man sich diese Chance verspielt. Aus dieser Sichtweise kann man Karlsfeld den Punkt gönnen. Doch aus mannschaftlicher Sicht war das heute ein durchwachsener Auftritt. Doch jetzt heißt es Mund abwischen, das Spiel verdrängen und den Fokus auf das Spiel am Sonntag legen.

Kader: Robin Gerlsbeck, Max Ritter, Benedikt Reil, Thomas Schober, Mario Mahl, Patrick Heimbach, Emmeran Winter, Maher Al-Barazi, Michael Pichler, Dennis Wang, Valentin Wang, Sven Zach

Betreuer: Mike Lehnert, Lars Schulze

Emmeran Winter

HFS-Social-Media-Team