Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Kirchdorf

Weibliche C – SC Kirchdorf 27:4

Die Füchse sind Meister! Bei einem durchweg souveränen Auftritt gegen das Tabellenschlusslicht SC Kirchdorf siegten die Scheyerer mit 27:4 und ließen mal so gar nichts anbrennen. Bereits zwei Spieltage vor Saisonende ist damit die Meisterschaft unter Dach und Fach – und es ist die erste der Füchse in dieser Spielzeit überhaupt.

Einen Spezialfall gab es hinsichtlich des Unparteiischen. Da der eigentliche Schiedsrichter die Partie kurzfristig absagte und der BHV keinen Ersatz organisieren konnte, sprang der vor kurzem ausgebildete HFS-Schiedsrichter Simon Satzger in die Bresche, der einen aufgeräumten und souveränen Auftritt ablieferte. Im Vergleich zur Vorwoche mussten die Scheyerer auf Kreisläuferin Helena Hettenkofer und Mittespielerin Anna-Karina Maurer verzichten. Emelie Wärmann und Sonja Rauch rückten in den Kader zurück. Dieser war relativ klein, denn bei nur sieben Akteuren mussten die Füchse ohne Wechselspielerinnen antreten. Dennoch ging man selbstbewusst in die Partie, da man als Tabellenführer die klare Favoritenrolle inne hatte und durch den deutlichen 41:12-Sieg gegen Ingolstadt in der Vorwoche ordentlich Selbstvertrauen getankt hatte. Trotzdem war man auch gewarnt. Trotz der Tabellensituation hatten die Kirchdorferinnen in dieser Saison schon bei vielen Spielen gut mitgehalten und aufgrund des Punktgewinns der konkurrierenden Ingolstädter kurz zuvor wusste man, dass die Gäste mit viel Wut im Bauch anreisen würden.

Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Kirchdorf

Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Kirchdorf

Die Füchse waren aber sofort da und gingen die Partie hochkonzentriert an. Von Anfang an zeichnete sich eines ab: Die Abwehr sollte ein zentraler Faktor in dieser Partie werden. Man wollte kompakt stehen und sich nicht hinterlaufen lassen – das gelang der Mannschaft mit Bravour. Durchgehend setzte man die Gäste unter Druck, entschied so gut wie alle Zweikämpfe für sich und war körperlich präsenter als die Gäste. Auch die Laufwege stimmten und so hatte man alles im Griff. Die Kirchdorfer konnten sich gegen diese robuste Defensive keine zwingenden Chancen erspielen. Meist sprangen nach langen Angriffen, die oftmals in Verzweiflungswürfen endeten, einfache Ballgewinne heraus, die die Füchse in ihrem starken Konterspiel eiskalt verwerteten. Auch im Positionsangriff waren die Füchse überlegen, hatten ein gutes Auge für die Mitspieler und wussten über einfache Kreuzungen immer wieder Lücken zu erspielen. In der zehnten Minute musste man beim Stand von 5:0 den ersten Gegentreffer hinnehmen. Es sollte bis zur Pause der einzige bleiben. So stark war die HFS-Defensive an diesem Tag. Vorne hingegen setzte man sich sukzessive ab. Für den SC kam erschwerend hinzu, dass sich die Top-Spielerin der Gäste Mitte der ersten Hälfte in einem Zweikampf unglücklich am Fuß verletzte und damit für den Rest des Spiels ausfiel. Beim Halbzeitstand von 13:1 aus Füchse-Sicht schien die Partie bereits so gut wie entschieden.

Schon mit Ende der ersten Hälfte war den Gästen nach mehreren erhitzten Kommentaren in Richtung des Unparteiischen anzumerken, dass die Stimmung beim SC angespannt war und sich einiges an Wut aufgestaut hatte. Diese wollte man für sich nutzen und von Beginn der zweiten Hälfte an wieder voll dagegenhalten. Man wusste, dass man den Kampf annehmen musste, um das Spiel nicht doch noch einmal unnötig spannend zu machen. Die Meisterschaft war zwar zum Greifen nah, aber noch war nichts entschieden.

Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Kirchdorf

Die weibliche C der Scheyerer Füchse im Heimspiel gegen Kirchdorf

Die Füchse kamen aus der Pause und machten sofort wieder da weiter, wo man in der ersten Hälfte aufgehört hatte. Konstant liefen sich die Kirchdorfer am HFS-Abwehrbollwerk fest und vorne verwertete man die eigenen Chancen konsequent. Per sehenswertem Heber bei einem Siebenmeter markierte sogar Torhüterin Melissa Greth ihren ersten Saisontreffer. Diese Chance hatte sie sich in Absprache mit ihrer Mannschaft vor den letzten beiden Partien gewünscht und schließlich nutzen können. Am Spielverlauf änderte sich in den weiteren zwanzig Minuten nichts mehr. Die Füchse verteidigten diszipliniert und verwerteten ihre Ballgewinne souverän. Zwar kassierte man ein paar Tore mehr als in der ersten Hälfte, dennoch konnte man von keinem Durchhänger sprechen. Über 50 Minuten zeigten die Schwarz-Gelben dauerhaft eine stabile Teamleistung und gingen somit völlig verdient als Sieger vom Platz. Die Freude über die nun feststehende Meisterschaft war natürlich riesig.

Aus Zuschauersicht war es sicherlich nicht das attraktivste Spiel. So sah man eine eintönige Partie, in der zu keinem Zeitpunkt Spannung aufkam. Aus Trainersicht konnte man mit diesem Auftritt höchst zufrieden sein. Denn es war die wahrscheinlich konstanteste Leistung, die die Füchse in dieser Saison auf die Platte bekamen. Trotz der Meisterschaft und einer fair geführten Partie hatte das Spiel für alle Beteiligten leider einen kleinen Beigeschmack. Als sich die Füchse zum gewohnten Abklatschen nach dem Spiel formierten, sah man nur noch, wie die Kirchdorferinnen geschlossen in die Katakomben verschwanden und die sportliche Geste ablehnten. Auch die Trainer winkten den Handschlag ab. Die Scheyerer hätten die Partie gerne respektvoll abgeschlossen. Der verletzten Spielerin wünschen die Füchse eine gute Besserung. Nach einer sehr langen Pause geht es für die Füchse im März in den Saisonendspurt. Am 2. März steht um 12 Uhr die Auswärtspartie beim HC Donau/Paar an, ehe man am 17. März um 16:30 Uhr den MTV Pfaffenhofen im letzten Spiel zum Lokalderby empfängt. Dabei freut sich die Mannschaft wieder über zahlreiche Unterstützung.

Kader: Selina Schreyer, Josefina Neubauer, Alena Kraus, Julia Felbermeir, Emelie Wärmann, Melissa Greth, Sonja Rauch

Trainer: Emmeran Winter, Felix Nappenbach, Tanja Ruscitti

Emmeran Winter

HFS-Media-Team