Abschlussbericht Saison 2017/2018 der überwiegend weiblichen E-Jugend
Keine zwei Jahre ist es her, da boten die Scheyerer Handball-Füchse eine Herrenmannschaft und eine männliche C-Jugend auf. Mehr nicht. Ein Bild, wie man es aus vielen Heldengeschichten kennt. Die letzten Überlebenden einer Schlacht, die dazu berufen sind, am absoluten Tiefpunkt wieder für Hoffnung zu sorgen, eine neue Ordnung herzustellen und umso stärker aus den Rückschlägen in Richtung goldene Zukunft zu schreiten. Eine metaphorische Erklärung für die Wende, die unsere Handballabteilung in der jüngsten Zeit erfahren hat. Und einen symbolischen Charakter nimmt dabei unsere überwiegend weibliche E-Jugend ein, die den Neuanfang sowie unser verstärktes Augenmaß für die Jugendarbeit wiederspiegelt. Mittlerweile stellen die Handball-Füchse zwei Seniorenmannschaften, eine männliche B-Jugend, eine weibliche C-Jugend, sowie besagte E-Jugend, die in der kommenden Saison allesamt am Spielbetrieb teilnehmen werden und sich über stetigen Zuwachs erfreuen.
Zur Saison 2017/2018 konnten die Handball-Füchse Scheyern also erstmals seit 2011 wieder eine E-Jugend zum Spielbetrieb melden. Jenny Folcarelli und Theresa Reil nahmen sich der Aufgabe an, die jungen und unerfahrenen Kinder auf ihrem Weg in den Handballsport auszubilden. Unterstützt wurden sie dabei von Carina Heimbach und Annika Zach. Zu Beginn trainierten die E-Jugendlichen noch zusammen mit den C-Jugendlichen, die erst zum Ende der Sommerpause eine eigene Trainingszeit bekamen. Die E-Jugend war und ist überwiegend weiblich und auch als eine weibliche E-Jugend gemeldet. Dennoch trainieren und spielen auch Jungen bei der Mannschaft mit. Hier hoffen wir in den nächsten Jahren auf regen Zulauf, um im besten Fall eine eigene männliche Jugendmannschaft ins Leben rufen zu können.
In den ersten Trainingseinheiten lag das Augenmerk vor allem darauf, die Mannschaft sowohl mit Grundfertigkeiten des Handballsports, als auch mit dem Regelwerk vertraut zu machen. „Im Training ging es hauptsächlich darum, die Basics zu lernen und einzustudieren. Viel Dribbeln, Passen und Fangen und Abwehrverhalten. Immer wieder haben wir dann auch Regelblöcke eingebaut, in denen wir neue Regeln eingeführt und die alten wiederholt haben. Ansonsten auch viel Koordinationsaufbau. Das wichtigste war aber natürlich immer der Spaß. Außerdem haben wir auch einige neue Kids rekrutieren können und unseren Kader so erweitern können“, erinnerte sich Theresa Reil.
Ihre Premiere auf dem Handballfeld erlebten die E-Jugendlichen dann zusammen mit den C-Jugendlichen bei der 20-Jahr-Feier der Handballfüchse am 20. Mai. Erstmals schritten die Kinder in die Fußstapfen der ganz Großen, und machten ihre ersten Schritte auf dem weiten sportlichem Weg, der noch vor ihnen liegt. Theresa führte weiter aus: „Nachdem jeder ein (mehr oder weniger) passendes Trikot gefunden hat, ging’s zum allerersten Mal aufs Spielfeld – und das auch noch vor (fast) ausverkaufter Halle. Zahlreiche Eltern, aber auch Zuschauer aus den anderen Mannschaften und Besucher der Feier waren da, um die Jungfüchse kräftig anzufeuern. Die Abwehr stand auf beiden Seiten fest, immer wieder fielen im Angriff schöne Tore. Jedes einzelne Tor wurde natürlich kräftig bejubelt. Vor allem die Trainer freuten sich mit ihren Schützlingen über die ersten Erfolge. Nach einem spannenden Spiel folgte natürlich eine Siegerehrung, bei der jeder Spieler eine Urkunde mit dem eigenen Namen und einem Foto seiner Mannschaft und eine kleine Belohnung verliehen bekam. Ausklingen ließ man den Tag dann gemütlich bei Limo und Waffeln im Vereinsheim.“
Ihr erstes Spielbetriebsturnier bestritten die Jungfüchse am 30. September 2017 in Pfaffenhofen. „Das Turnier war eigentlich hauptsächlich da, um die ersten Turniererfahrungen zu sammeln. Alles war noch relativ neu und frisch. Viele neue kleine Füchse, die erste Handballerfahrungen sammeln konnten“, berichtete Theresa. Die Scheyerer spielten kein schlechtes Turnier und konnten ihre ersten Tore erzielen. In vielen Situationen fehlte es den Spielern aber erwartungsgemäß noch an Erfahrungen.
Beim zweiten Turnier in Rohrbach zeigten sich bereits erste Fortschritte. Leider musste man auch hier in allen Spielen Lehrgeld bezahlen, hielt aber bei der knappen 1:0-Niederlage gegen Rohrbach bereits sehr gut mit und konnte dieses Spiel phasenweise sogar dominieren. Bei diesem Turnier sprang Scheyerns sportlicher Leiter Christian Missy aufgrund der Abwesenheit der eigentlichen Trainer als Ersatz an der Seitenlinie ein. „Enttäuscht war man, aber willig, eigene Fehler anzusprechen und Besserungsvorschläge entgegenzunehmen“, erinnerte sich Missy. So betonte er vor allem eine permanente Leistungssteigerung über den Turnierverlauf, besonders, was das Abwehrverhalten betraf: „Die Mannschaft verbesserte sich innerhalb dieses Turniers kontinuierlich. Ein Trend, der sich die gesamte Saison bestätigen sollte“, sagte Missy. Aber auch offensiv sah er im letzten Spiel gegen Eching bereits gute Fortschritte.
Beim Folgeturnier in Ingolstadt platzte bereits das erste Mal der Knoten. Gegen Rohrbach feierte man nach einem spannenden Spiel den ersten Sieg (2:1). Auch in den Folgespielen gegen Eching und Ingolstadt war man erfolgreich und trotzte beiden Gegnern ein Unentschieden ab. Ein erstes Ausrufezeichen der neuen Scheyerer Generation.
Mitte der Saison stieg ich als Unterstützung für Jenny in das E-Jugendtraining ein. Als Jenny schließlich aus persönlichen Gründen ankündigte, eine längere Pause einzulegen, erklärte ich mich bereit, als verantwortlicher Trainer zu übernehmen. Trotz der Pause half Jenny immer, wenn es ihr möglich war mit und unterstützte mich, wo sie konnte. An dieser Stelle noch einmal einen großen Dank meinerseits dafür. Zudem rückten, zusammen mit mir Eric Wang, und im weiteren Verlauf auch Tobias Falk, als Co-Trainer in das Trainerteam.
Nach ersten Trainingseinheit unter meiner Leitung stand bereits das Rückrundenturnier in Rohrbach an. Dabei konnten wir keine überzeugende Leistung abrufen. Kämpferisch einwandfrei. Technisch, koordinativ, an der Übersicht und am Spielverständnis mangelte es aber noch über weite Strecken und es war schnell klar, dass wir noch viel zu tun hatten, um uns in Spielen positiver und erfolgreicher präsentieren zu können.
Beim darauffolgenden Turnier in Eching gelang es uns, eine bessere Leistung abzurufen. Vor allem in den letzten beiden Spielen zeigten die Jungfüchse ein verbessertes Defensivverhalten. Auch individuell waren hier einige Fortschritte zu erkennen. Nicht unerwähnt soll aber auch bleiben, dass die in der Spielklasse körperlich überlegeneren Spieler Anna Baranowski und Theresa Wagenknecht ab diesem Turnier den Kader verstärkten und einen großen Anteil an der Leistungssteigerung der Mannschaft hatten. Dennoch war es auch nie so, dass wir den einen großen Leistungsträger hatten, sondern stets über das gesamte Team zu unseren Erfolgen in Abwehr und Angriff kamen. Eine Stärke, die durchaus wegweisend für die kommenden Jahre werden kann.
In der ganzen Zeit, die ich nun das Traineramt bekleidete, war ich mit der Trainingsleistung und -motivation teilweise nicht komplett zufrieden, Trainer und Spieler mussten erst zueinander finden. Ich beschloss, das Training umzustellen und die Prioritäten anders zu setzen, was schlussendlich auch fruchtete. Die Kids zogen besser mit im Training und der Spaßfaktor wurde größer. Leider mussten wir zu dieser Zeit aber den Abgang von Nico Seus verkraften, der seine Handballschuhe früh an den Nagel hing.
Das vorletzte Turnier trug der MTV Pfaffenhofen in der Niederscheyerer Halle aus. Dabei konnten wir leider nicht an die Leistung des vergangenen Turnieres anschließen. Offensiv präsentierten wir uns zwar recht passabel, doch Defensiv machten wir gefühlt eher einen Rückschritt. Zuordnung, Abwehrverhalten, Rückzugsverhalten. Diese Punkte, denen wir uns über die vergangenen Turniere angenähert hatten, konnten wir nicht zielführend umsetzen und ließen dementsprechend Chance um Chance zu. Aus Sicht der Zuschauer war es sicher ein spannendes Turnier, da es sehr viele Toren auf beiden Seiten zu sehen gab, für mich als Trainer nicht gerade das Gelbe vom Ei. Einzig im letzten Spiel konnten wir noch einmal eine versöhnliche Leistung abrufen.
Letztes Turnier, Heimturnier. In der Gymnasiumturnhalle trugen wir unser Turnier aus und wollten uns zum Saisonabschluss noch einmal bestmöglich präsentieren. Dies gelang zunächst im ersten Spiel nicht. Wie bereits im letzten Turnier hatten wir große Probleme in der Defensive. Offensiv traten wir gut auf, blieben unter Druck ruhig und zeigten ein verbessertes Passspiel. In den Folgespielen dann der große Umschwung: In der Abwehr war die Mannschaft wie ausgewechselt, zeigte ein hervorragendes Stellungsspiel und trat aktiver auf. Nach einer bitteren Niederlage im zweiten Spiel, erkämpften wir uns in einem ausgeglichenen dritten Spiel den ersten Sieg unter meiner Leitung und konnten auch im letzten Spiel mit einer souveränen Leistung als Sieger vom Platz gehen. Im letzten Turnier also hatten wir es geschafft, den Schalter umzulegen. An diese Leistung wollen wir in der Vorbereitung auf die Saison 2018/19 anknüpfen, dürfen aber auch nicht zu übermütig werden. Großer Dank auch noch einmal an all die fleißigen Helfer, die den reibungslosen Ablauf des Turnieres erst ermöglicht haben. Mal wieder eines der vielen unzähligen Male, bei denen die gesamte Abteilung aus Selbstverständnis mit angepackt hat.
Schließlich ließen wir die Saison gemütlich im Fuchsbau bei Speis und Trank, sowie vielen Gesellschaftsspielen ausklingen. Dabei verabschiedeten wir Sonja Rauch, die mit ihren Eltern für längere Zeit ins Ausland reiste. Gottseidank soll es aber kein Abschied auf Ewigkeit sein. Nach ihrem Auslands-Aufenthalt wird Sonja wieder regulär in das Mannschaftsleben einsteigen.
Verabschieden müssen wir uns zur kommenden Saison von Anna Baranowski, Theresa Wagenknecht und Melissa Ruscitti. Die drei rücken altersbedingt in die C-Jugend auf und stehen der Mannschaft deswegen leider nicht mehr zur Verfügung. Viel Glück bei eurer neuen Mannschaft! Auch Samia van den Beld wird in der anstehenden Spielzeit leider nicht mehr das Trikot der Füchse überziehen. Die Neunjährige entschied sich gegen ihre weitere Handballkarriere und schloss sich Nico an.
Somit ist die Mannschaft aktuell für die kommende Saison stark dezimiert, aber dennoch spielfähig. Wir haben die Mannschaft zum Spielbetrieb gemeldet und sie wird auch weiterhin bestehen bleiben. Umso erfreulicher ist der Neuzugang von Katharina Pittner, die bereits in ihren ersten Trainingseinheiten durchaus zu überzeugen wusste. Zudem betreiben wir viel und vermehrt Jugendarbeit und Aktionen auch außerhalb des Vereinslebens. Deswegen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir in den kommenden Wochen und Monaten auch noch den/die ein oder andere(n) aufnehmen dürfen, der/die sich für den Handballsport interessiert.
Ein großes Dankeschön auch noch an die Organisation von Cornelia Greth und die Unterstützung des EDEKA Pirker in Scheyern, der der Mannschaft für die anstehende Saison 2018/19 einen komplett neuen Trikotsatz sponsern wird.
Mein Fazit zur Saison fällt positiv aus. Als ich das Traineramt übernahm, musste ich nicht bei Null anfangen. Ich hatte eine Mannschaft vor mir, die bereits mit den wichtigsten Punkten des Regelwerkes vertraut war und die grob wusste, wie sie sich auf dem Platz zu verhalten hat. Ich konnte mich also von Beginn an auf die dynamischen, technischen und körperlichen Aspekte im Training konzentrieren. Großes Lob an Theresa, Carina, Annika und Jenny, die hier perfekte Arbeit geleistet haben. Und auch einen großen Dank an das Trainerteam, auf das ich mich jederzeit verlassen kann. Wir haben keine schlechte Saison gespielt und durften einige Höhepunkte erleben. Check und abgehakt. Ab jetzt liegt der Fokus auf der kommenden Spielzeit, in der wir uns weiter steigern wollen und vor allem technisch und taktisch ein höheres Level anstreben. Voraussichtlich steht als nächstes der heimische Fuchs-Cup an, bei dem wir uns natürlich umso positiver präsentieren wollen.
Wir sind motiviert, wir sind heiß!!! Die neue Saison kann kommen.
Kader überwiegend weibliche E-Jugend 2017/2018
Anna Baranowski
Theresa Wagenknecht
Nico Seus
Melissa Greth
Sonja Rauch
Melissa Ruscitti
Dorian Serra
Giulia Ruscitti
Emily Serra
Julia Felbermeir
Sophie Deutscher
Samia van den Beld
Jakira Drews
Betreuer: Theresa Reil,
Betreuer: Jenny Folcarelli
Betreuer: Carina Heimbach
Betreuer: Annika Zach
Betreuer: Emmeran Winter
Betreuer: Eric Wang
Betreuer: Tobias Falk
Mit freundlichen Grüßen
Emmeran Winter
HF Scheyern Social-Media-Team