Damen – DJK Rohrbach 25:22
Derbys schreiben immer ihre eigene Geschichte. Scheyern ging als klarer Favorit in das Spiel gegen die DJK Rohrbach, tat sich aber schwer. Am Ende reichte eine mäßige Leistung in der zweiten Hälfte dennoch für einen Arbeitssieg.
Bereits im Hinspiel taten sich die Scheyerer nicht leicht, fuhren am Ende aber dennoch einen deutlichen Sieg ein (15:23). Für das Rückspiel setzte man sich vor allem eine Devise: „Ruhe bewahren und geduldig bleiben“. Personell war Scheyern etwas besser aufgestellt, als in den Vorwochen. Nicole Schwinn kehrte in den Kader zurück und auch Susanne Pichler half wieder aus. Zudem stand Kapitänin Carina Heimbach nach ihrer Verletzungspause erstmals wieder auf dem Platz. Marah Wagner spielte zwar mit, musste aufgrund ihres gesundheitlichen Zustandes aber etwas kürzer treten. Frühes Attackieren und schnelles Tempospiel, um die Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen, so die taktischen Vorgaben.
Und der Plan ging zunächst auch völlig auf. Die Füchse traten über zwanzig Minuten klar dominant auf und hatten Rohrbach komplett im Griff. Viele Gegenstöße und hohes Tempospiel über die zweite Welle brachten den Füchsen einen großen Vorteil. Mit 12:5 setzte man sich deutlich ab. Hinten stand man sehr kompakt, wusste die Vorgaben umzusetzen und fing zahlreiche Bälle aus dem Rohrbacher Aufbauspiel. Vorne spielte man die Angriffe im Spielaufbau aber teilweise zu schnell aus. In der 21. Spielminute kam es dann aber zu einem kleinen Bruch im Scheyerer Spiel. Eine Abwehrumstellung brachte Unruhe in die Mannschaft und es kam zu mehreren Abstimmungsfehlern. Dabei verlor man den Zugriff in dieser Phase bezeichnenderweise gar nicht in der Abwehr. Auf die Unruhe aus dem Defensivverbund folgten große Unkonzentriertheiten in der Offensive und man schenkte mehrere Bälle fahrlässig her. Rohrbach witterte die eigene Chance und nutzte diese konsequent. Immer mehr riss die DJK das Spiel an sich und war in den Schlussminuten der ersten Hälfte die dominante Mannschaft. Bis zur Pause konnten die Gäste auf drei Tore verkürzen.
In der Halbzeit blieb man ruhig, redete konstruktiv über die Fehler im eigenen Spiel und wollte mental wieder an die Anfangsphase anknüpfen. Defensiv stellte man wieder um.
Es half aber alles nichts. Rohrbach war nun im Spiel und ließ sich die Chance nicht nehmen, dranzubleiben. Die Scheyerer nahmen den Kampf an und es entwickelte sich, wie man es in Scheyerer Halle auch gar nicht mehr anders kennt, mal wieder eine Herzschlagpartie. Rohrbach kam schwungvoll aus der Kabine und kämpfte sich über einen 3:0 Lauf auf 16:15 ran. Nur wenig später fiel dann der Ausgleich zum 17:17. Da wurde es laut in der gut gefüllten Halle und die Scheyerer waren gefordert. Doch trotz dessen ließen sich die Füchse nicht aus der Ruhe bringen. Offensiv fand man gute Lösungen und konnte die Führung durchgehend verteidigen. Hinten hatte man allerdings weiterhin große Abstimmungsprobleme und fand nicht mehr zur Kompaktheit in der Abwehr zurück. Auch verschiedene Umstellungen brachten nicht den erhofften Erfolg und so ließ man die Gäste immer wieder gewähren und konnte diese folglich nicht abschütteln. In der 50. Minute dann ein kurzer Schockmoment für Scheyern. Beim Stand von 20:20 wurde der DJK ein Siebenmeter zugesprochen, den diese verwandelte. Der Schiedsrichter entschied aber auf Übertreten durch die Werferin – Glück gehabt, den hätte man auch zählen lassen können. Von da an trat man wieder wacher auf und begriff, dass der Sieg an diesem Tag durchaus gefährdet war. Theresa Reil und Marah Wagner besorgten wieder eine schnelle zwei-Tore-Führung, die man von da an nicht mehr aus der Hand gab. Defensiv fanden die Scheyerer wieder besser zurück, agierten im Umschaltspiel aber dann zu unüberlegt. Ohne Druck nahm man sich viele Risikopässe und lud die DJK noch einmal ein, das Spiel doch noch zu drehen. Doch hinten war man nun konsequenter und die Rohrbacher taten sich schwer. Zwei Minuten vor Schluss hatten die Gäste noch einmal die Chance zum Anschlusstreffer. Doch HFS-Torhüterin Karolin Kollmar parierte einen Siebenmeter grandios und im Gegenzug erzielte Kathrin Fink den Entscheidungstreffer zum 25:22 Endstand.
Wieder einmal eng vor heimischem Publikum, zum dritten Mal in Folge entschied man ein Heimspiel knapp für sich. Eine Bilanz, die zeigt, dass die Mannschaft eine gute Moral hat und in einer engen Schlussphase gut die Nerven bewahrt. Zugegeben, man hat sich das Spiel, vor allem nach dem guten Start, etwas anders vorgestellt. Am Ende war die Freude aber dennoch groß. Derbysiege sind immer etwas Besonderes, egal, wo der Gegner in der Tabelle steht. Spielerisch lieferte man im zweiten Durchgang keinen Zuckerschlecken ab. Das Tempospiel stellte man nahezu ein. Defensiv zeigte man im Vergleich zu den Vorwochen sehr wenig Biss. Daran gilt es auf alle Fälle zu arbeiten. Denn in den kommenden Wochen stehen mit dem direkten Konkurrenten DJK Ingolstadt, so wie den Spitzenteams MTV Pfaffenhofen II und TSV Schleißheim ganz andere Brocken an.
Kader: Theresa Reil, Marah Wagner, Susanne Pichler, Annika Zach, Lisa Kreutmair, Karolin Kollmar, Elena Schenkel, Kathrin Fink, Carina Heimbach, Nicole Schwinn
Betreuer: Emmeran Winter
Emmeran Winter
HFS-Social-Media-Team