26. Fuchs-Cup – Damen I und Damen II

Kurz vor Saisonbeginn stand der alljährliche Fuchs-Cup an. Am 10. September luden die Scheyerer Füchse eine Vielzahl an Damenteams des Freistaats ein um sich auf Bezirksniveau in einem ganztägigem Turnier gegeneinander zu messen. Gespielt wurde wie immer um den begehrten Fuchs-Cup und auch die obligatorischen „Beste Spielerin“- und „Beste Torfrau“-Einzelpokale wurden am Ende des Tages wieder an besonders hervorstechende Akteure verliehen.

Das Teilnehmerfeld erstreckte sich über ganz Bayern. Die längste Anreise hatten die Gäste der HG Naila, die von der thüringischen Grenze ins idyllische Pfaffenhofen kamen. Dazu gesellten sich die Frauenteams der SpVgg Erdweg, HSG Schwab/kirchen, TSV Rottenburg, HSG München-Süd, TSV Bäumenheim, TSV Wartenberg und des TSV Friedberg. Eine bunte Mischung von der Bezirksklasse bis hin zur Bezirksoberliga. Da die dritte Mannschaft des ESV Regensburg am Vorabend noch abgesagt hatte, stellten die Füchse ein zweites Team, sodass das Tableau weiterhin zehn Teams umfasste.

Gespielt wurde zunächst in zwei Gruppen jeder gegen jeden. Nach der Gruppenphase spielten die jeweils erst- und zweitplatzierten Teams beider Gruppen zwei Halbfinals aus und im Anschluss sollten die Platzierungsspiele um den neunten, siebten, fünften und dritten Platz gespielt werden, ehe der Tag mit dem Finale abgeschlossen wird.

Scheyern I hatte Schwab/kirchen, Naila, München-Süd und Rottenburg als Gruppengegner. Schon das erste Spiel gegen die HSG Schwab/kirchen war direkt ein echter Härtetest. Dem BOL-Team um Ex-HFS-Herren-Coach Mike Lehnert begegneten die Füchse auf Augenhöhe. Man lag die meiste Zeit sogar knapp in Führung. Kurz vor Spielende waren die Scheyerer in Ballbesitz und hatten die Chance auf den Siegtreffer. Diese Chance wussten die Füchse allerdings nicht zu nutzen, anstelle des Siegtreffers verlor man aufgrund eines technischen Fehlers den Ball und kassierte im Gegenzug auch noch ein Gegentor zum 6:7-Endstand. Man startete also mit einer extrem bitteren und unnötigen Niederlage in den Tag. Die Leistung war allerdings zufriedenstellend.

Im nächsten Spiel trafen die Füchse auf die unbekannten Handballerinnen der HG Naila. Zunächst unterschätzte man das neuformierte Team und die Franken gingen in Führung. Von Minute zu Minute festigte sich dann allerdings die Scheyerer Abwehr. Die Füchse erarbeiteten sich Balleroberungen und münzten diese in Tore um. Die Scheyerer drehten die Partie und gewannen am Ende ein torreiches Spiel mit 10:7.

Weiter ging es mit einem souveränen Sieg gegen die Bezirksligisten der HSG München-Süd (9:5) und gegen die Rottenburger Handballdamen (10:2). Damit waren die Füchse als Gruppenzweiter fürs Halbfinale qualifiziert. Gruppenerster wurde Schwab/kirchen.

Während das erste Team auf Sieg spielte, ging es beim zweiten Team der Füchse vor allem um Spielpraxis und Erfahrung. Schließlich bestand das Team zum Großteil aus A-Jugendlichen und war in der Aufstellung nicht wirklich eingespielt. Das Ergebnis war daher zweitrangig, das Ziel war es von Spiel zu Spiel Fortschritte zu machen. Und das gelang auch. Gegen stärkere Gegner wie Friedberg und Erdweg war man zwar deutlich unterlegen und verlor auch dementsprechend deutlich, aber man konnte immer einige Torerfolge und Ballgewinne verbuchen. Gegen die Bezirksklassenteams schlug man sich zudem auch deutlich besser. Am Ende standen respektable Ergebnisse wie zum Beispiel das 5:8 gegen Wartenberg auf der Anzeigetafel. Im Spiel um Platz neun schwanden dann die Kräfte ein wenig, sodass auch dieses Spiel eher deutlich verloren ging. Am Ende belegten die Füchse II zwar den letzten Tabellenplatz, aber mit der gezeigten Leistung kann man durchaus zufrieden sein.

Im ersten Halbfinale trafen die Scheyerer auf den Ersten der Gruppe A, SpVgg Erdweg. Die Füchse starteten furios in die Partie. Hinten stabil, vorne dynamisch und schwupps, die Scheyerer lagen prompt mit 3:0 in Führung. Diese Dominanz wurde aber mit zunehmender Spielzeit brüchiger. Die Erdwegerinnen holten allmählich auf und arbeiteten sich an die Füchse heran. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem die Füchse wieder verpassten den Sack zu zu machen. Wieder gab man den Sieg in der Schlussminute, aus der Hand. Wenige Sekunden vor Schluss lagen die Scheyerer mit einem Tor in Front. Es galt den letzten kurzen Angriff der Gegnerinnen zu unterbinden. Die Erdwegerinnen hingegen hatten noch eine letzte Restchance sich ins Sieben-Meter-Werfen zu retten, und diese nutzten sie auch. Über einen tollen Schlagwurf aus dem zentralen Rückraum netzten sie quasi mit der Schlusssirene zum Ausgleich ein. Nun sollte das Shootout die Entscheidung bringen. Die vermeintliche Schwäche der Scheyerer Damen wurde auf einmal zum Trumpf. Gestützt durch grandiose Paraden von Torfrau Karo Kollmar – sie wurde am Ende zur besten Torfrau gekürt – behielten die Scheyerer Schützinnen die Ruhe und trafen allesamt. Damit war der Finaleinzug perfekt!

Im Finale merkte man langsam die müden Beine aller Spielerinnen. Das Tempo sank, die Beweglichkeit in Abwehr und Angriff nahm ab. Das kam den Scheyerern nicht zwingend entgegen, da man vor allem auf ein schnelles Angriffsspiel setzt. Die Friedberger, welche sich im Halbfinale knapp gegen Schwab/kirchen dursetzen konnten, überzeugten hingegen mit guten und überlegten Abschlüssen aus dem Rückraum. Wiedermal entwickelte sich ein heißer Kampf auf Messers Schneide. In der Anfangsphase gerieten die Scheyerer zunächst ein wenig ins Hintertreffen, konnten die kleinen Schwierigkeiten im Angriff aber zügig verbessern und zogen kurz darauf wieder mit den Friedbergern gleich. Die Füchse übernahmen immer wieder die Führung, diese konnte allerdings kaum länger als einen Angriff gehalten werden. Die Friedberger wussten die müde Abwehr der Scheyerer gekonnt auszuspielen und glichen immer und immer wieder aus. So auch wenige Sekunden vor Spielende. Ähnlich wie im ersten Spiel des Tages hatten man wieder das Heft in der eigenen Hand. Beim Spielstand von 8:8 und noch 15 Sekunden auf der Uhr starteten die Füchse ihren letzten schnellen Angriff. Über die schnelle Mitte bekamen die Füchse den Ball aussichtsreich auf die Linksaußen-Position gespielt. Der Weg zum Tor war frei, der Durchbruch und Abschluss wären auch innerhalb der verbleibenden Spielzeit möglich gewesen. Allerdings stoppten die Friedberger den Angriff mit einem Foul und die Schiedsrichter entschieden auf Strafwurf. Eine schwierige Entscheidung, die wohl in beide Richtungen getroffen werden könnte. Der Unmut der Friedberger war daher durchaus verständlich, die Art und Weise diesen zu kommunizieren entsprach allerdings nicht wirklich dem Sport-Knigge. Aber sei es drum. Alena Seubert traf den entscheidenden Strafwurf und erzielte somit den 9:8-Siegtreffer.

Nach dem letztjährigen Triumph gewinnen die Scheyerer Damen also auch in diesem Jahr erneut den Fuchs-Cup und verteidigen damit als erstes Team überhaupt den Titel und das trotz gestiegenem Niveau der Gastteams! Zur besten Torfrau wurde Scheyerns Karo Kollmar gewählt. Zudem konnte Carina Heimbach einen respektablen dritten Platz bei der Spielerwertung feiern. Die beste Spielerin kam aus den Reihen des TSV Rottenburg.

Mit diesem tollen Erfolg gehen die Scheyerer Damenhandballer mit einem sehr guten Gefühl in die erste Bezirksligasaison. Es bleibt ab zu warten, welche Rolle die Füchse dort in diesem Jahr spielen werden! Zum Abschluss ein großes Dankeschön an alle Helfer des Tages und an alle Gastteams, die in Summe zu einem sehr fairen und harmonischen Tag betrugen. Wir hoffen euch auch im nächsten Jahr wieder bei unserem Vorbereitungsturnier begrüßen zu dürfen!

Kader Scheyern I: Karolin Kollmar, Kathrin Fink, Nadine Jacobsen, Carina Heimbach, Alena Seubert, Elena Schenkel, Lieselotte Landskron, Angelina von Hoenning, Melissa Ruscitti, Amalia Moldovan, Tanja Ruscitti

Kader Scheyern II: Bianca Heinrich, Nadine Jacobsen, Camilla Jorgel, Anna Seizmeier, Magdalena Franz, Alicia Ganz, Sophia Wärmann, Tanja Ruscitti, Melissa Ruscitti, Verena Selmayer

Trainer: Patrick Heimbach

Patrick Heimbach

HFS-Media-Team