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ESV 27 Regensburg II – weibliche C 36:15

Am fünften Spieltag mussten die Scheyerer Füchse die fünfte Niederlage hinnehmen. Fünf war auch die Zahl der mitreisenden Spielerinnen. Nach zuletzt großen personellen Problemen und zwei verschobenen Spielen reiste man zur Nachholpartie gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Regensburg aufgrund mehrerer kurzfristiger Absagen in Unterzahl. Neu im Kader waren Sophia Gabrysch und Anna-Karina Maurer mit dabei, die eigentlich bei der D-Jugend im Einsatz sind. Glücklicherweise erwischte man mit den Regensburgern einen sehr sportlichen und fairen Gegner, der trotz 13-köpfigem Kader ebenfalls in Unterzahl spielte und den Füchsen auf dem Spielfeld mit viel Respekt begegnete. Die Füchse waren sich der schwierigen Aufgabe bewusst und nahmen sich vor, ohne Verletzungen aus dem Spiel zu gehen, positive Stimmung zu verbreiten sowie selbstbewusst und frei aufzuspielen.

Den besseren Start erwischten die Gastgeberinnen, die gegen die unsortierte Scheyerer Abwehr innerhalb von einer Minute drei schnelle Tore erzielten. In der Folge fanden aber auch die Füchse besser ins Offensivspiel, übten einen starken Druck aus und erspielten sich kontinuierlich gute Wurfpositionen. So schloss man bis zur fünften Minute sogar auf 2:4 auf. Dieses Offensivspiel blieb insbesondere über die linke Seite von Sophia Wärmann und Sophia Gabrysch auf einem starken Niveau und man erarbeitete sich kontinuierlich gute Wurfpositionen. Einzig die Abschlüsse ließen teils noch an Härte und Präzision missen, sodass man den Anschluss nicht halten konnte. Denn in der Abwehr hatte man weiter Probleme, auszuhelfen und Einläufe zu unterbinden, sodass die kaltschnäuzigere Heimmannschaft über 7:2 und 12:4 weiter davonzog. Die Füchse steigerten sich zum Ende hin in der Defensive und wussten mit Melissa Greth eine Torhüterin hinter sich, die viele freie Bälle mit starken Paraden wegnahm. Zur Pause stand es dennoch 19:7 und das Spiel war bereits entschieden.

Für die zweite Halbzeit wollte man die defensiven Vorgaben noch besser umsetzen und in der Offensive über Einläufe und Richtungswechsel noch eine Schippe drauflegen. Dies gelang der Mannschaft auch. Im Defensivverbund half man besser aus und verschob vorbildlich. Dennoch musste man immer wieder Gegentore hinnehmen. Da der ESV nun eine Spielerin mehr auf der Platte hatte, fehlte ab und zu die Abstimmung, sodass man starken Spielerinnen der Gastgeberinnen freie Lücken bot. Grundsätzlich konnte man sich aber enorm verbessern. Im Angriff gelang es, noch stärker aufzutreten. Neben der weiterhin sehr guten linken Seite war es insbesondere Alena Kraus, die über ihre konsequenten Einläufe selbst Gefahr ausübte und die rechte Seite wieder belebte. Denn Anna-Karina Maurer, die die Gastgeberinnen im ersten Durchgang gut in den Griff bekommen hatten, konnte diese Einläufe immer wieder nutzen und sich über starke Eins-gegen-Eins-Duelle durchsetzen. Die Krönung des starken Auftrittes folgte dann in der Schlussphase. Wenn fünf Spieler in einem solchen Jugendspiel 50 Minuten durchspielen, dann würde man erwarten, dass die Mannschaft spätestens zehn Minuten vor Schluss einbricht und sich vom Spiel abmeldet. So war es aber an diesem Tag nicht. Die Füchse, die an ihr Spiel glaubten und sich von dem Rückstand nie entmutigen ließen, zogen fünf Minuten vor Schluss sogar nochmal das Tempo an und konterten die Regensburger dreimal in Folge aus. Dass alle Spielerinnen zu überzeugen wussten, spiegelte sich dann auch in der Torschützenliste wider, denn jede Feldspielerin konnte sich eintragen. Insbesondere Anna-Karinas Leistung mit fünf Treffern war beachtlich, wenn man bedenkt, dass sie in einer höheren Altersklasse zu Werke ging als in ihrer eigenen.

Klar war es am Ende ein verdienter 36:15-Sieg für die Gastgeberinnen, der in der Höhe in Ordnung ging. Spielerisch hielt man über mehrere Phasen gut mit, technisch war man aber, insbesondere was die Abschlüsse angeht, klar unterlegen. Und dennoch: Aus Zuschauersicht sieht man selten ein Jugendspiel mit diesem Ergebnis auf einem solchen Attraktivitätsniveau. Denn die Scheyerer spielten frei auf, hatten einfach Lust Handball zu spielen und gaben sich bis zur Schlussminute nie auf. Dass die Scheyerer trotz denkbar schlechtesten Voraussetzungen mit diesem Einsatz zu begeistern wussten, zeigte sich spätestens, als ein Zuschauer der Gäste zur Halbzeit von der Tribüne aus für die Scheyerer klatschte und diesen Respekt vor deren Kampfgeist aussprach. Am Ende konnten die Schwarz-Gelben mit der bestmöglichen Leistung und erhobenem Haupt die Heimreise antreten.

Kader: Melissa Greth, Sophia Gabrysch, Anna-Karina Maurer, Sophia Wärmann, Alena Kraus

Trainer: Emmeran Winter

Emmeran Winter

HFS-Media-Team