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Zusammenfassung

Spielbericht:

Im Rückspiel gegen den TSV Gaimersheim konnten die Füchse ihre Siegesserie weiter ausbauen und gewannen am Ende deutlich mit 25:8. Eigentlich hätte es am Ende 26:8 stehen müssen, ein Tor der ersten Hälfte wurde den Füchsen allerdings, wie auch am Donnerstag zuvor bei der A-Jugend, vom Gaimersheimer Kampfgericht verwehrt. Während die Wölfe im Hinspiel teils noch mit D-Jugendspielerinnen des Jahrgangs 2012 aufliefen, standen sich diesmal zwei reine C-Jugend-Mannschaften gegenüber. Trotz des klaren Erfolges war es ein unangenehmes Spiel, das viel Diskussionspotential in sich barg.

Im Vergleich zum Sieg in der Vorwoche gegen Schrobenhausen kehrten die beiden Kreisläuferinnen Helena Hettenkofer und Josefina Neubauer in den Scheyerer Kader zurück. Rechtsaußen Emelie Wärmann hingegen konnte nicht mitwirken. Erstmals in dieser Saison liefen die Füchse mit ihren nagelneuen Trikots des Sponsors Neubauer auf. Die strahlend gelben Nummern durften die Zuschauer aber noch nicht bewundern. Denn da die Gastgeberinnen ebenfalls in schwarz aufliefen, mussten sich die Füchse Leibchen überstreifen. Es war der erste Faktor, der in diesem Spiel für Unmut und viel Wut im Bauch der Spielerinnen sorgen sollte. Der zweite wurde den Füchsen relativ schnell nach Anpfiff bekannt. Denn sicht- und hörbar war den beiden Unparteiischen eine Menge Nervosität anzumerken. So fielen Pfiffe oft spät und leise, zuhauf aber auch gar nicht. Die Spielerinnen wurden auf beiden Seiten nicht wirklich ermahnt oder verbessert und harte Aktionen wurden nicht sanktioniert, sodass am Ende der Spielzeit keine einzige Zeitstrafe im Spielberichtsbogen verbucht war. Auf dem Spielfeld sah die Situation aber anders aus als es dieser wiedergibt. Es wurde auf beiden Seiten gestoßen, gerangelt, gezerrt. Am Kreis ging es mit und ohne Ball sehr wild zu, bei Durchbrüchen wurden Spielerinnen wiederholt unfair von der Seite gestoßen. Die Pfiffe aber blieben aus. Dementsprechend war relativ schnell eine unnötige Härte in der Partie, die auf dem Spielfeld sowie auf den Rängen eine hitzige Atmosphäre auslöste, die es den jungen Schiedsrichtern aber auch sicherlich nicht leichter machte, Nervosität abzubauen. Auch spielerisch boten die Füchse aber zunächst keinen Leckerbissen an. So leistete man sich im Aufbau- und Konterspiel ungewohnt viele Unkonzentriertheiten und technische Fehler. Klarste Chancen ließ man liegen und brauchte lange, um ins Spiel zu finden. Da die Abwehr aber sehr solide stand und man die Gastgeberinnen immer wieder in schlechte Wurfpositionen abdrängen konnte, wurde man für die offensiven Nachlässigkeiten nicht bestraft. In der 16. Minute führte man mit 8:1. Die Füchse zogen die Auszeit und wollten defensiv sowie offensiv noch entschlossener und konsequenter agieren. Dies gelang. In der Folge sahen die Zuschauer spritzige und dynamische Füchse, die die Wölfe sichtlich vor Probleme stellten, stressten und zahlreiche Ballgewinne erzwangen, die man durch ein abgeklärtes Konterspiel und sichere Abschlüsse in Tore ummünzen konnte. Bis zur Pause zog man auf 16:2 davon und die Partie war entschieden.

In der Pause nahm man sich vor, weiter entschlossen in den Zweikämpfen zu agieren und konsequent Konter zu fahren. Zudem wollte man die dreißig Minuten unter Wettbewerbsbedingungen wieder dazu nutzen, Auslösehandlungen auszuprobieren, die man sich im Training angeeignet hatte.

In die Gegenstöße fanden die Füchse im zweiten Durchgang auch konsequent. Ein Großteil dieser Kontersituationen konnte aber nicht verwertet werden, da die Spielerinnen kontinuierlich attackiert und teils rabiat von der Seite oder von hinten zu Fall gebracht wurden. Ein Höhepunkt dieser Aktionen war sicherlich ein Gegenstoß von Alena Kraus, die im vollen Lauf auf der rechten Seite frei durch war und von hinten regelrecht umgemäht wurde. Die Konsequenz: Die zweite und letzte Gelbe Karte für die Gastgeber sowie Freiwurf für die Füchse. Diese wiederholten Freiwurfentscheidungen bei Fouls in den Gegenstößen brachten die Füchse zurück ins Positionsspiel und waren dementsprechend aus Gäste-Sicht als Nachteil zu werten, da man sich dort im zweiten Durchgang sehr schwertat. Die Gaimersheimer sanken sukzessive tiefer bis in eine 6:0-Deckung ein, gegen die man kaum zum Durchbruch kam. Obwohl diese Abwehrformation in der C-Jugend nicht erlaubt ist und sich an dieser defensiven Deckungsweise auch nach Hinweis der Schiedsrichter wenig änderte, muss man sich an die eigene Nase fassen, weil es die Füchse auch einfach nicht konsequent genug ausspielten und, unabhängig von der Formation, offensiv nachließen. Die Scheyerer standen zu nah an der gegnerischen Abwehr, ließen den Ball kaum laufen, verstrickten sich in Einzelaktionen und kamen mental aus der Ruhe. Zunehmend haderte man mit Schiedsrichterentscheidungen, ließ sich in Diskussionen mit den gegnerischen Trainerinnen ein und konzentrierte sich auf alles andere als auf das Handballspiel. Was allerdings super funktionierte waren die Auslösehandlungen, wenn man sie mal spielte. Immer wieder brachte man die Abwehr so in Bewegung und konnte Situationen klug ausspielen. Hinten ließ man zunächst auch wenig anbrennen, ehe die Füchse in der Schlussphase zu gierig auf Ballgewinne wurden und dadurch ihre Positionstreue vernachlässigten.

In einer eigenen Auszeit gelang es den Scheyerern nicht, Ruhe in das eigene Spiel zu bekommen und der TSV nutzte diese Möglichkeit wohl, um das Angriffsspiel komplett auf die linke Seite zu verlagern. Denn fortan zogen die Mittespielerin sowie die Rückraumlinke der Wölfe, teils im Drei- oder Vierfachwechsel in einer Kreiselbewegung, leere Kreuzungen im Zusammenspiel mit dem Außen und herausgerückten Kreis an. Wäre man in diesen Situationen der Position treu geblieben und hätte eng mitgeschoben, dann wären diese Aktionen im Nichts verpufft. Da die Scheyerer aber weit rauskamen und auf Ballgewinne lauerten und lauerten, ließ man sich einfach überspielen und gestattete den Wölfen somit noch einige gefährliche Aktionen. Am verdienten Füchse-Sieg änderte dies aber nichts mehr.

Am Ende atmete man auf der Trainerbank der Scheyerer einmal ganz tief durch, da man einfach nur überglücklich und erleichtert war, diese Partie ohne schwerwiegendere Verletzungen über die Bühne gebracht zu haben. Beiden Teams waren bereits beim Abklatschen eine hohe Anspannung und erhitzte Gemüter ob des harten Spielverlaufs anzumerken, was auch in der Folge nicht nachließ. So gingen die Füchse unzufrieden aus der Halle und zahlreiche Situationen und Entscheidungen wurden noch bis lange nach dem Spiel ausdiskutiert. Dass man gerade einen souveränen Sieg eingefahren hatte, interessierte am Ende keinen mehr. Aber auch das zeichnet die Mannschaft aus. Sie hat das nötige Selbstvertrauen, will immer mehr und die Mädels halten als Einheit zusammen. Es ist den Spielerinnen nicht egal, was da am Wochenende so in den Hallen passiert, sondern man arbeitet zusammen, um das Bestmögliche rauszuholen und lebt diese Mannschaft und den Verein emotional mit allem, was man hat. Nach einer kurzen Weihnachtspause empfangen die Füchse am 6. Januar den MTV Ingolstadt zu Gast und die Zuschauer dürfen sich sicher sein, dass die Schwarz-Gelben auch dort wieder mit viel Selbstvertrauen auftreten werden. Bis dahin wünschen die Spielerinnen und das Trainerteam allen Füchsen frohe Weihnachten sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr und wollen auch 2024 wieder mit temporeichem Handball überzeugen.      

Kader: Selina Schreyer, Alena Kraus, Julia Felbermeir, Sophia Gabrysch, Helena Hettenkofer, Anna-Karina Maurer, Josefina Neubauer, Sonja Rauch, Melissa Greth

Betreuer: Emmeran Winter, Tanja Ruscitti

Emmeran Winter

HFS-Media-Team

Ergebnisse

MannschaftTore GesamtSpielausgang
TSV Gaimersheim – C-Jugend weiblich8Niederlage
HF Scheyern – weibliche C-Jugend25Sieg

Details

DatumZeitLigaSaison:
17. Dezember 202312:30BHV ÜBL weibl. C-Jugend Staffel Mitte-Ost 22023 / 2024

Austragungsort

Edeka Ballsporthalle
Martin-Ludwig-Straße 15A, 85080 Gaimersheim, Germany

Past Meetings

DatumHeimErgebnisseAuswärtsZeit