Abschlussbericht Saison 2019/2020 der weiblichen D-Jugend
Es war ein großer Umbruch für die Jungfüchse. Denn mit dem Schritt in die D-Jugend nahm man erstmals an einem regulären Spielbetrieb teil, während man in der vorangegangenen E-Jugend-Saison noch Spielbetriebsturniere bestritt, die nicht gewertet wurden. War man in der Vorsaison noch spielerisch überlegen und konnte beinahe alle Turnierspiele gewinnen, sahen die Verhältnisse diesmal anders aus. Denn die Hälfte des Kaders bestand aus Spielerinnen der Jahrgänge 2009/2010, während die eigentlichen Jahrgänge dieser Spielklasse im Bereich 2007/2008 liegen. Dass man trotzdem in der D-Jugend antrat, hatte einerseits den Hintergrund, dass die andere Hälfte, die in den Jahrgängen 2008/2007 liegt, andernfalls keine Chance auf Spielpraxis gehabt hätte. Zudem, dass man nach der eindrucksvollen Vorsaison das Niveau der Liga etwas nach oben schrauben wollte, um die Spieler besser zu fördern. Und ein weiterer Grund war der, dass die Scheyerer aus der Mini-Mannschaft eine neue E-Jugend formten (im Verlauf der Saison wurden es sogar zwei) und somit weiterhin die Möglichkeit für die D-Jugend-Spielerinnen bestand, Spielpraxis in der eigentlichen Altersklasse zu sammeln, welche von einigen auch erfolgreich genutzt wurde.
Auch personell gab es einen großen Umbruch in der Mannschaft, da Jungs und Mädchen getrennt wurden, die in der Vorsaison noch zusammen gespielt hatten. Somit fielen Richard Greth, Dorian Serra, Adrian Schmidt und Franz Fröschl aus dem Kader. Aus der weiblichen C-Jugend hingegen kehrten die 2007er Jahrgänge Melissa Ruscitti, Anna Baranowski, Theresa Wagenknecht und Alena Schmidt in die Mannschaft zurück. Romina und Josefina Neubauer, die gegen Ende der Vorsaison in das Training eingestiegen waren, waren nun fester Bestandteil der Mannschaft. Außerdem bot sich Anna-Karina Maurer (2010) immer wieder als Aushilfe im Spielbetrieb an, trainierte und spielte aber vorerst noch hauptsächlich bei der E-Jugend. Im Verlauf der Saison musste sich leider Routinier Jakira Drews aufgrund eines Umzuges immer weiter aus dem Training zurückziehen und hing die Handballkarriere aufgrund dessen schließlich erst einmal an den Nagel.
Aufgrund des Überganges in den regulären Spielbetrieb gab es weiterhin einen Umbruch in den Strukturen der Mannschaft. In der ersten Spielersitzung vor Saisonbeginn machte man die Spielerinnen mit den neuen Gepflogenheiten und Regeln vertraut, was heißt, nicht nur spielerische Neuheiten, sondern auch, was die Aktivitäten rund um den Spieltag und das Mannschaftsgefüge betrifft, wie zum Beispiel Kampfgericht oder Hallenaufbau. Mit Giulia Ruscitti bestimmte man erstmals einen Kapitän für die Mannschaft.
In der Vorbereitung bestritt man wie jedes Jahr den heimischen Fuchs-Cup. Diesmal aber, eher ungewohnt, aufgrund organisatorischer Umstände nicht in der Halle, sondern auf dem Hartplatz in Scheyern. Mit Taufkirchen/Vils und der DJK Rohrbach empfing man nur zwei Gegner, was einem spannenden und aufregenden Turnierverlauf aber nichts abtat. Die Füchse zeigten sich spielerisch stark auf dem neuen, ungewohnten körperlichen Niveau und scheiterten knapp am Turniersieg. (Fuchscup der weiblichen D) In den kommenden Wochen warteten aber größere Härtetests. Bei der Teilnahme am Rasenturnier in Forstenried waren die Füchse chancenlos und mussten deutliche Niederlagen einstecken. (Vorbereitungsturnier in Forstenried) Auch im ersten richtigen Testspiel gegen den späteren Ligagegner und -meister TSV Karlsfeld zeigte sich, dass eine sehr schwierige Saison bevorstand. (kein Bericht)
Statt in der Bezirksklasse starteten die Füchse in der höheren Bezirksliga in ihre erste D-Jugendsaison. Dies war einem etwas unglücklichen Qualifikationsverlauf geschuldet. Die Scheyerer hatten sich zum Qualifikationsturnier für die Bezirksliga angemeldet, eher mit dem Ziel, zu testen und das Niveau in der neuen Liga besser einzuschätzen, als den Aufstieg anzupeilen. Doch aufgrund zu weniger Meldungen für das Qualifikationsturnier stiegen alle angemeldeten Mannschaften automatisch auf. Somit fehlte zum einen die erhoffte Spielpraxis und zum anderen spielte man nun auch noch auf einem höheren Niveau. Unglücklich gelaufen – trotzdem gingen die Scheyerer motiviert in die neue Saison.
Mit Saisonbeginn zeigte sich dann aber schnell, wie hart die Saison für die Mannschaft werden sollte. An den ersten drei Spieltagen musste man drei sehr deutliche Niederlagen hinnehmen: Zuhause gegen Karlsfeld 9:21 (Hinspiel gegen Karlsfeld), auswärts gegen Schwabhausen/Bergkirchen 13:32 (Hinspiel gegen Schwab/kirchen) und gegen Schleißheim 32:5 (Hinspiel gegen Schleißheim). Gegen Schwab/kirchen hatte man zwar phasenweise bereits ganz gut mitgehalten, dass man anderen Mannschaften vor allem körperlich, aber teilweise auch spielerisch noch weit hinterher war, zeichnete sich früh ab. Bereits in den Spielen gegen Schwab/kirchen und Schleißheim zeigte sich ein weiteres Problem, dass vor allem in der Rückrunde dramatisch werden sollte: Die personelle Situation. Oft trat man ohne Auswechselspielerinnen an. Auch im Training konnte man durchschnittlich nur mit vier bis fünf Teilnehmern trainieren und tat sich somit sehr schwer, im Zusammenspiel besser zu werden. Oftmals brach man in Schlussphasen von Spielen konditionell komplett ein und konnte das Tempo nicht mehr mitgehen. Nach einer zweiwöchigen Pause traf man im Rückspiel auf den TSV Karlsfeld. Nach einer katastrophalen ersten Hälfte zeigten die Füchse einen guten Auftritt im zweiten Durchgang und zeigten bei der 15:5 Niederlage insbesondere defensiv Fortschritte. (Rückspiel gegen Karlsfeld) Davon war im Spiel gegen Schwab/kirchen allerdings nicht mehr viel zu merken, das deutlich mit 24:7 verloren ging. (Rückspiel gegen Schwab/kirchen) Mit einem passablen Auftritt bei der 10:18 Niederlage gegen den TSV Schleißheim verabschiedete man sich vor heimischen Publikum aus der Hinrunde. (Rückspiel gegen Schleißheim)
Diese Hinrunde war ein ganz schwerer Brocken, den es da für die Mannschaft zu schlucken gab, denn in allen Spielen war man im Grunde chancenlos. Was die Mannschaft aber auszeichnet ist, dass sich die Spielerinnen von den Ergebnissen nie demotivieren ließen, weiter Handball zu spielen. Niemand lässt sich gerne Woche für Woche gnadenlos abschießen, nicht im Erwachsenenbereich und sicherlich auch nicht im Kinderbereich. Dass dies ab und zu für hängende Köpfe sorgt, sollte da durchaus auf Verständnis treffen. Sich davon aber nicht den Spaß an der Sportart nehmen zu lassen, sich weiterhin hinzustellen und alles reinzuwerfen, egal, welcher Gegner da gegenübersteht, das zeugt von Größe. Im Verlauf dieser Saison kam es in einem Spiel zu einer Szene, in der eine Spielerin von der Bank bei einem Rückstand von acht Toren dreißig Sekunden vor Schluss lautstark rief: „Auf geht’s, nur noch acht.“ Eine Szene zum Schmunzeln, aber auch eine sehr starke Szene. Denn genau das zeichnet die Mentalität dieser Mannschaft aus: Niemals aufstecken und alles geben, egal, was auf der Anzeigetafel steht.
In der Rückrunde verschärfte sich die die Personalsituation weiter. Im Training wuchs die Beteiligung zwar wieder, da man im gemeinsamen Training mit den Jungs auf deren Seite Neuzugänge und somit auch mehr Spieler begrüßte. Bei den Spielen allerdings ging man auf dem Krückstock und bekam nur noch selten einen vollständigen Kader zusammen. So trat man im ersten Spiel gegen den TSV Dachau 1865 lediglich mit fünf Spielerinnen an. Aufgrund der BHV-Regelungen für Spielermangel war zumindest gewährleistet, dass die Gegner auch nur fünf Spielerinnen aufstellten. Am konditionellen Verschleiß der Füchse änderte dies trotzdem wenig. In dieser Partie lief erstmals Anna-Karina Maurer von der weiblichen E-Jugend auf und fand sich gut in das Mannschaftsgefüge ein. Das Spiel begann wie so oft: zunächst ausgeglichen, nach kurzer Zeit setzt sich der Gegner deutlich ab. Doch plötzlich ging ein Funken durch die Mannschaft. Beim Rückstand von 11:6 kämpften sich alle fünf Spielerinnen voll in die Partie rein. Dachau sichtlich überfordert verlor die Nerven und die Füchse drehten das Spiel über einen 6:0 Lauf zu ihrer ersten Führung in dieser Saison. Diese zehn Minuten waren eine der stärksten Leistungen, die die Scheyerer in der gesamten Saison auf den Platz gebracht haben. Aufgrund einiger bitterer Umstände verlor man am Ende dennoch mit 21:16, doch das war ein erstes Ausrufezeichen und Erfolgserlebnis der Jungfüchse in ihrer ersten Saison. (Hinspiel gegen Dachau) Diese Leistung konnte man in die nächsten Spiele leider nicht mehr mitnehmen. Beim 18:8 in Kirchdorf (Hinspiel gegen Kirchdorf) und dem 36:17 in Schwabhausen (Hinspiel gegen Schwab/kirchen) setzte es deutliche Niederlagen, man konnte aber insgesamt durchaus einen spielerischen Fortschritt im Vergleich zur Vorrunde verzeichnen. Während man gegen Kirchdorf ausnahmsweise sogar einen Kader von neun Spielerinnen zusammenbekam, musste man gegen Schwab/kirchen, wie schon gegen Dachau, erneut mit nur fünf Spielerinnen antreten. Dann kam das Rückspiel gegen Dachau. Mit einem achtköpfigen Kader hatte man hier zumindest einmal einen für die Verhältnisse relativ stabilen Kader. Und diesmal erwischten die Schwarz-Gelben einen Sahne-Tag. Im ersten Durchgang hielt man gut mit, ging immer wieder in Führung und brachte diese in die zweite Hälfte. Nach dem Seitenwechsel drehten die Füchse dann richtig auf, liefen viele Gegenstöße und fuhren einen überraschend deutlichen 25:16 Heimerfolg ein. (Rückspiel gegen Dachau) Ein Sieg, den man sich über das große Engagement in der Saison redlich verdient hatte und der noch Tage danach Gesprächsthema Nummer Eins bei den Kindern war. Endlich ein Erfolgserlebnis. Die Glücksgefühle waren groß. Im nächsten Spiel gegen Altenerding zeigte man wieder einen guten Auftritt musste aber erneut eine deutliche 20:38 Niederlage einstecken. (Hinspiel gegen Altenerding) Für das Rückspiel gegen Altenerding nur eine Woche später sahen sich die Scheyerer erstmals gezwungen, eine Spielabsage einzureichen. Denn bei einem Kader von nur drei Spielerinnen sah man es nicht als sinnvoll an, die weite Fahrt anzutreten. (Rückspiel gegen Altenerding) Die darauffolgenden Spiele gegen Kirchdorf und Schwab/kirchen fanden dann infolge der Corona-Krise und des damit verbundenen Saisonabbruchs nicht mehr statt.
Es war die erwartet schwierige Saison, zu der relativ schnell als großes Problem die enge Personalsituation hinzukam. Dennoch konnten die Scheyerer die Spielzeit relativ glimpflich über die Bühne bringen und bekamen bis auf eine Spielabsage meistens immer noch so irgendwie einen Kader auf die Platte. Optimal war das natürlich nicht, aber eben den Umständen geschuldet. Nach einer schwierigen Hinrunde war man in der Rückrunde zwar weiterhin körperlich unterlegen, fand aber spielerisch immer besser in die Liga hinein und konnte sich weiterentwickeln. Am wichtigsten war in dieser Saison aber vor allem, dass sich die Kinder nie entmutigen ließen, am Ball zu bleiben und sich nach aktuellem Stand auch allesamt nächste Saison wieder das Füchse-Trikot überstreifen werden. Krönen konnte man diese Leidenschaft für die Sportart mit dem überragenden Sieg in der Rückrunde.
Nächste Saison wird es wieder große Umbrüche in der Mannschaft geben. Denn aufgrund ihres Alters werden Melissa Ruscitti, Anna Baranowski, Theresa Wagenknecht und Alena Schmidt wieder als jüngste Spielerinnen in die weibliche B-Jugend aufrücken. Sophie Deutscher gab gegen Ende der Saison leider ihr Karriereende bekannt. Das Problem ist, dass von unten nicht sonderlich viele Spielerinnen nachrücken werden, da die neugegründete E-Jugend vorerst in der aktuellen Besetzung zusammenbleibt. Einige Spielerinnen aus dieser Mannschaft werden aber in der weiblichen D-Jugend spielen. Es wird eine weibliche D-Jugend geben, die Gegner sind körperlich nicht mehr so überlegen. Und trotzdem sind wir über jeden Neuzugang dankbar und froh.
Deswegen sucht die weibliche D-Jugend der Handball-Füchse Scheyern dringend Verstärkung. Alle Mädchen zwischen den Geburtsjahrgängen 2011 und 2008, die gerne Sport machen wollen, sind herzlich eingeladen, bei den Füchsen einmal auf ein Schnuppertraining vorbeizuschauen. Kontakt: Emmeran Winter (0163/1782800; ) oder Tobias Falk (0174/9406476; ).
Neben den Abgängen auf Spielerseite verließ Eric Wang bereits während der Saison das Trainerteam der D-Jugend. Grund dafür ist, dass er Patrick Heimbach als Trainer bei der E-Jugend unterstützt, die freitags zeitgleich mit der D-Jugend in Gerolsbach trainiert. Chapeau an Eric, der in den vergangenen Jahren einen tollen Job bei der Mannschaft gemacht hat.
Insbesondere in der ersten Saisonhälfte aber auch immer wieder danach übernahmen die Jugendtrainer Tobias Falk, Eric Wang und Tanja Ruscitti eigenständig den Trainingsbetrieb, um Emmeran Winter zu vertreten, der unter der Woche beruflich verhindert war. Vor allem Tobias übernimmt immer mehr Verantwortung bei der Mannschaft. Ein großes Dankeschön dafür. Vielen Dank ebenso an die Eltern, die immer mitgeholfen haben durch Verkauf, Trikotwäsche, Hallenaufsicht und trotz der häufigen Spiele in Unterzahl dennoch immer wieder gefahren sind. Zuletzt natürlich auch ein Vergelt’s-Gott an die anderen Vereinsmitglieder, die am Funktionieren des Spielbetriebes durch Tätigkeiten wie Kampfgericht, Schiedsrichter oder Hallenorganisation mitgewirkt haben.
Egal wo uns die nächste Spielzeit hinbringt, am wichtigsten ist, dass die Mannschaft in der Gemeinschaft zusammenbleibt und den Spaß am Handball weiterhin nicht verliert. Dann kann das Team noch viel erreichen. Denn das spielerische Niveau und Verständnis der Mannschaft ist größtenteils sehr hoch. Dies konnte man beispielsweise eindrucksvoll bei E-Jugendturnieren beobachten, bei denen die D-Jugendlichen, die noch E-Jugend spielen dürften, teilnahmen. Bleibt sie zusammen, kann diese Mannschaft noch viel erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Emmeran Winter
Betreuer weibliche D