Pfingstcup Ebersdorf 2018
Bereits zweimal nahm die Herrenmannschaft der Handball-Füchse Scheyern am Pfingst-Cup in Ebersdorf teil. Dabei handelt es sich um ein Handballturnier auf Rasenplätzen, welches an zwei Spieltagen (Samstag und Sonntag) ausgetragen wird. Neben 16 Herrenmannschaften traten acht Damenmannschaften an. Nachdem die Scheyerer im ersten Jahr im unteren Mittelfeld landeten, feierte man bei der zweiten Teilnahme einen überragenden sechsten Platz. Dementsprechend waren die Erwartungen an dieses Turnier hoch und man wollte dieses Mal unbedingt den Pot holen – zumindest an den Vorabenden.
Die Füchse reisten mit einem 11-Mann starken Kader an. Mit dabei waren die frischgebackenen Herrenspieler Pascal Altendorf und Janek Moll. Noch vor kurzer Zeit in der B-Jugend im Einsatz, feierten die beiden ihr Debüt im Seniorenbereich und konnten erste Spielpraxis sammeln. Schon einmal vorweggenommen: Beide wussten durchaus mit guten Leistungen zu überzeugen.
Erstmals nahm auch die Scheyerer Damenmannschaft am Turnier teil. Etwas knapp besetzt, aber hoch motiviert reisten die sieben Spielerinnen zusammen mit den Herren am Freitagabend an. Aufgrund der früheren Abreise von Annika Zach verstärkte man sich am Sonntag mit kurzfristigen und günstigen, aber dennoch schlagkräftigen Transfers aus anderen Teams.
Nachdem die Füchse sich vor Ort eingerichtet hatten, tauchte man in die Amosphäre des Turnieres ein. Beim Genuss von einigen Getränken und begleitet von angenehmer Musik knüpfte man im allseits beliebten Scheyerer Pavillon bei entspannter Stimmung Kontakt zu anderen Teilnehmern. Da besagte Feierlichkeiten bis in die frühen Morgenstunden andauerten, fiel die Nachtruhe im Gegensatz dazu eher verhalten aus.
Am Folgetag stand die Gruppenphase an. Die ersten beiden Plätze jeder Gruppe qualifizierten bei den Herren sich für das Viertelfinale, die anderen beiden für die Platzierungsspiele. Gespielt wurden pro Partie zweimal 15 Minuten. Im ersten Spiel erwartete die Füchse gleich ein echtes Kaliber. Mit ‚The Walking Fat‘ traf man auf den absoluten Angstgegner. Bereits bei der ersten Turnierteilnahme musste man eine derbe Niederlage gegen die Freizeitmannschaft einstecken. Und auch die konditionellen Verhältnisse der Scheyerer waren ähnlich denen vor zwei Jahren. Die Gegner zeigten von Beginn an, dass das hier kein Spaziergang werden sollte und setzten sich schnell ab. Zur Halbzeit führte ‚The Walking Fat‘ bereits mit vier Toren. Nachdem die Füchse im zweiten Durchgang bis auf ein Tor aufschlossen, ging man abermals mit fünf in Rückstand. Doch wer die Füchse nun abschrieb, sollte sich täuschen. Mit einer furiosen Schlussoffensive holten die Scheyerer Tor um Tor auf und konnten am Ende doch noch mit einem Tor siegen. Fluch besiegt. Und auch die Kondition kam wieder zurück. So dominierte man das zweite Spiel gegen den VfL Waldkraiburg über die gesamte Spieldauer und konnte einen ungefährdeten Sieg einfahren. Das Ergebnis fiel am Ende sogar zu niedrig aus. An Chancen waren die Scheyerer den Gegnern zwar quantitativ deutlich überlegen, ließen aber bei der Verwertung dieser Möglichkeiten zu wünschen übrig. Somit durfte man nach zwei Spielen bereits die Qualifikation für das Viertelfinale feiern. Im letzten Gruppenspiel traf man auf den klaren Favoriten: Den THB Hamburg 03. Die ‚Haie‘, welche ausgenommen von Freizeitturnieren in der Landesliga unterwegs sind, spielten gar nicht einmal so einen schlechten Handball. Besonders gegen deren Rückraum hatten die Scheyerer in der Defensive wenig Paroli zu bieten. Insgesamt präsentierten sich die Füchse dennoch nicht schlecht und konnten in der Offensive einige Akzente setzen. Am Ende waren die Hamburger aber klar überlegen und feierten verdient einen deutlichen Sieg. Im letzten Spiel des Tages traf man dann im Viertelfinale auf das Team ‚R-A-Z‘. Nach wenigen Spielminuten war den Füchsen klar: Koordinativ waren bei den Gegnern noch einige Stellschrauben locker. Beim Passspiel unterliefen den Weiß-Roten häufig technische Fehler. Hier hatten wohl einige Promille ihre Fonger im Spiel. Die Füchse hingegen ließen nichts anbrennen, sondern spielten ihr Spiel runter und erzielten mehrere sehenswerte Treffer. Am Ende siegte man mehr als deutlich und stand am Ende des Spieltages im Halbfinale des Turnieres. Ein perfekter Tag für die Herrenmannschaft.
Die Damen hingegen taten sich bei ihrer ersten Turnierteilnahme schwerer. Im ersten Spiel gegen Sigi Anders stand man zwar relativ sicher in der Defensive, kam aber im Angriff kaum zum Zug. So konnten sich die Gegner nach und nach absetzen und die Partie für sich entscheiden. Im Folgespiel konnte man sich gegen Dicke Titten, Kartoffelsalat zwar vorne besser durchsetzen, hatte aber diesmal hinten mehr Probleme. Am Ende ging die Partie mit 5:15 verloren. Daraufhin lieferten die Füchse ihr bestes Spiel an diesem Tag ab. Gegen die Torros blieb man stets auf Augenhöhe und konnte sich zwischenzeitlich mit zwei Toren absetzen. Über eine kompakte Defensive kam man vor allem über Tempogegenstöße immer wieder zum Torerfolg. Am Ende aber kassierte man einige bittere Tore und verlor das Spiel in den Schlussminuten doch noch. Am letzten Spiel des Tages gegen die Tuspo Nürnberg konnte man auf Verstärkung aus mehreren anderen Teams setzen. Doch auch diese brachten den Füchsen nicht den gewünschten Erfolg und man musste sich erneut deutlich geschlagen geben.
Insgesamt war es aber ein durchaus positiver Spieltag mit vielen einzigartigen Momenten. Gegen Abend machten sich beide Scheyerer Teams geschlossen auf den Weg, um die kulturellen und kulinarischen Vorzüge in der Handballmetropole Ebersdorf zu erkunden. Im Anschluss daran feierte man die sportlichen Erfolge bei ansteigendem Pegel und stellte den Blick auf die Uhr abermals in den Hintergrund.
Folgetag, Entscheidungstag, Halbfinale. Der Gegner: Hamburg. Eine schwere Aufgabe, die den Scheyerern bevorstand, war diese Mannschaften den Füchsen doch schon seit der Vorrunde ein Dorn im Auge. Nichts desto trotz wollten die Füchse die Chance auf das Finale möglichst lange offenhalten. Dies gelang sogar relativ gut. Lange Zeit hielt man mit den Haien mit und konnte besonders im Mittelblock im Vergleich zum Hinspiel besser überzeugen. Zur Halbzeit lag man lediglich mit zwei Toren zurück. Im zweiten Durchgang aber war die Dominanz der Hamburger immer deutlicher zu spüren und über die Zeit setzten sich diese immer weiter ab. Die Füchse mussten sich am Ende geschlagen geben. Im Spiel um Platz drei traf man dann auf den Schleuser-Club Leipzig. Es entwickelte sich ein faires, eher lockeres Spiel, dass besonders von den Angriffsreihen geprägt war. Mit etwas mehr Ernsthaftigkeit hätte man hier durchaus einen Sieg feiern können. So verlor man aber mit drei Toren Unterschied und beendete das Turnier auf Platz vier. Dennoch keine schlechte Leistung der Herrenmannschaft.
Die Damenmannschaft hingegen spielte noch gegen den letzten Platz. Im ersten Platzierungsspiel gelang dies nicht. Erneut musste man sich gegen HC 03 Bamberg deutlich geschlagen geben und hatte spielerisch wenig entgegenzusetzen. Anders als im letzten Spiel gegen „Das Team, das mir persönlich am besten gefällt“. Hier traten die Damen sowohl hinten, als auch vorne sicher auf und konnten stets die Führung halten. Ein umstrittener Videobeweis und ein daraus resultierender Siebenmeter für die Gegner sorgten noch einmal für große Spannung, doch die Damen ließen sich nicht aus der Bahn werfen und brachten den Sieg souverän über die Zeit. Über die halbe Zeit, wohlgemerkt. Im Vorfeld der Partie hatte man sich darauf geeinigt, der Gefahr auf konditionelle Über-Strapazierung vorzubeugen und nur eine Halbzeit zu spielen. So belegten Die Damen am Ende den vorletzten Platz.
Als Preis für ihre sportlichen Leistungen bekamen beide Scheyerer Teams jeweils ein Bierfass überreicht. Den Titel fuhren die Hamburger Haie in einem knappen und umkämpften Finale gegen Bamberg ein. Glückwunsch an die Sympathieträger des Turnieres. Nächstes Jahr holen wir uns den Titel.
Insgesamt war das Turnier wie eh und je ein großer Erfolg. Sowohl sportlich, als auch neben dem Platz hat das ganze Event wieder großen Spaß gemacht. Wir bedanken uns bei den Veranstaltern für einen gelungenen und reibungslosen Ablauf. Großes Lob! Hoffentlich sehen wir uns auch im nächsten Jahr wieder.